Bernanke-Rede stützt den Markt US-Geldpolitik treibt Japans Börse
18.07.2013, 08:35 Uhr
Die US-Geldpolitik treibt den Nikkei-Index weiter auf neue Höhen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auch wenn US-Notenbankchef Bernanke das Ende der ultralockeren Geldpolitik eingeläutet hat: Noch bleiben die Schleusen geöffnet. Die Börse in Tokio feiert weiter im Ausnahmezustand und klettert auf ein neues Hoch.
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag keinen einheitlichen Trend gefunden: Zu unterschiedlich nahmen sie die vielschichtigen Nachrichten auf. Während die Äußerungen von Fed-Chef Ben Bernanke zur künftigen US-Geldpolitik vor allem am Tokioter Aktienmarkt für Gewinne sorgte, gaben die Indizes in China und Südkorea nach. Dort drückten vor allem Verluste bei Tech-Werten die Kurse. Grund ist eine schwache Umsatzprognose des US-Chipunternehmens Intel.
In Tokio kletterte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index auf ein Acht-Wochen-Hoch und schloss 1,3 Prozent im Plus bei 14.808 Punkten. Die Äußerungen Bernankes, im Wesentlichen an dem im Juni angekündigten allmählichen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik festzuhalten, hatten bereits der Wall Street Auftrieb verliehen. Auch die Kursgewinne des Index-Schwergewichts Softbank halfen dem breiten Markt: Die Aktien legten vier Prozent zu. Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba, an dem Softbank rund 30 Prozent hält, hatte zuvor eine Verdreifachung des Quartalsgewinns ausgewiesen. Allerdings hielten sich viele Anleger in Japan vor der Oberhauswahl am Sonntag zurück.
Sharp-Aktien legten gut vier Prozent zu. Eine Zeitung berichtete, dass der operative Verlust in den Monaten April bis Juni kleiner ausfalle als zunächst erwartet.
Der breit gefasste MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans sank dagegen um 0,4 Prozent. Für die Schwäche der Aktienmärkte außerhalb Japans machten Experten auch Daten zu den Häuserpreisen in China im Juni verantwortlich. Die Teuerung schwächte sich zwar den dritten Monat in Folge ab, allerdings waren die Aufschläge im Jahresvergleich die größten seit Anfang 2013. Anleger fürchten, die Regierung bekomme die Preissteigerungen im Immobiliensektor nicht in den Griff.
Die Aktien von Samsung in Südkorea belasteten ebenfalls den Markt. Die Titel verloren im Sog der Intel-Prognose um zwei Prozent, der Markt in Seoul um 0,6 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts