Ölpreis kommt etwas zurück US-Konjunkturdaten lassen Gold glänzen
25.02.2014, 16:30 Uhr
Im Hafen von Ceyhan: Hier bei Adana, endet eine der türkisch-irakischen Ölpipelines. Täglich kommen hier zwischen 300.000 und 350.000 Barrel Rohöl aus der Region Kirkuk an.
(Foto: REUTERS)
Die Gemengelage bleibt am Rohstoff,markt unverändert. Der ungewöhnlich frostige US-Winter bewegt das Öl. Händler machen allerdings bei Futures Kasse. Sorgen um Chinas Wirtschaft drücken Kupfer. Die US-Verbraucher helfen Gold auf die Beine.
Überraschend schlechte US-Konjunkturdaten haben den Goldpreis gehoben. Die Feinunze zog bis 1340 Dollar an. Das Edelmetall wird gern in unsicheren Zeiten gefragt. Im Devisenhandel wird zudem auf Aussagen von Daniel Tarullo, Mitglied der US-Notenbank, verwiesen. Er sagte, dass er steigende Risiken am Anleihemarkt, insbesondere bei den Unternehmensanleihen, sieht. Eine Möglichkeit sei, dass die Notenbank mit der Geldpolitik solchen Blasen entgegenwirke. "Diese Aussage wird dahingehend interpretiert, dass die Notenbank in Zukunft nicht mehr so expansiv agiert", so ein Devisenhändler.
Das konjunktursensible Öl verbilligte sich dagegen weiter: Die US-Sorte WTI kostete mit 101,32 Dollar je Barrel 1,5 Prozent weniger. Brent wurde mit 110,03 Dollar je Fass 0,6 Prozent niedriger gehandelt. Produktionsunterbrechungen in Libyen und dem Sudan stützen das Sentiment aber weiter, sagt ein Teilnehmer.
Derweil drückten Gewinnmitnahmen den US-Erdgas-Future heftig ins Minus gedrückt. Der am Dienstag fällig Terminkontrakt fiel um bis zu 12,7 Prozent auf 4,788 Dollar je Million BTU. Schon am Vortag war der Future um elf Prozent eingebrochen. Angesichts der arktischen Temperaturen in den USA hat der Future seit Jahresanfang 19 Prozent gewonnen.
Händler führten die Gewinnmitnahmen so kurz vor der Fälligkeit des Kontraktes auf charttechnische Faktoren zurück. Schließlich sei es dem Future nicht gelungen, die Widerstandsmarke von 6,50 Dollar zu durchbrechen. Angesichts der witterungsbedingten hohen Nachfrage nach Erdgas waren viele spekulativ orientierte Anleger in den Markt eingestiegen und hatten so in den vergangenen Wochen die Kursbewegungen noch verstärkt.
Der Kurseinbruch steht aber nicht mit den Wetterprognosen in Zusammenhang. Denn für die nächsten sechs bis zehn Tage rechnet der MDA Wetterdienst weiter mit äußerst niedrigen Temperaturen im Norden und in der Mitte der USA. Der im April fällig werdende Terminkontrakt notierte denn auch nahezu unverändert bei 4,61 Dollar je Million BTU.
Auf Talfahrt ist weiter der Kupferpreis. Grund ist die anhaltende Furcht vor einem schwächeren Wachstum in China. Das Industriemetall verbilligte sich in der Spitze um 0,6 Prozent auf 7034 Dollar je Tonne. Seit Wochenbeginn kursieren Medienberichte, wonach die Banken in der Volksrepublik damit begonnen haben, die Kreditvergabe an Firmen in der Immobilienbranche zu bremsen. "Das Wirtschaftswachstum in China war maßgeblich von der starken Kreditvergabe begleitet, die nun eventuell zunehmend restriktiver wird. Dies belastet die Stimmung im Bau-Sektor, dem wichtigsten Kupferabnehmer dort", hieß es in einem Kommentar der Commerzbank.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts