Drückende Rezessionsängste US-Öl kostet 58,33 Dollar
12.11.2008, 14:43 UhrRezessionsängste haben den Ölpreis am Mittwoch weiter gedrückt. Viele Marktteilnehmer befürchten, dass im Zuge eines schwächeren Wirtschaftswachstums die Nachfrage nach Rohstoffen sinken wird. Für ein Barrel Öl der Sorte WTI mussten zuletzt 58,33 Dollar gezahlt werden, 1,7 Prozent weniger als am Dienstagabend. Rohöl der Nordseesorte Brent notierte mit 55,10 Dollar 1,1 Prozent niedriger. Damit ist Öl so günstig wie seit März 2007 nicht mehr. Noch im Juli hatte das Barrel US-Öl über 147 Dollar gekostet.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist am Dienstag um mehr als 2,50 US-Dollar gesunken. Nach Angaben des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel aus den Fördergebieten des Kartells 52,24 Dollar. Zum Wochenbeginn hatte der Ölpreis noch bei 54,77 Dollar pro Barrel gelegen. Die Opec berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten ihrer Mitgliedsländer.
Experten zufolge könnte der Preis bis auf 50 Dollar fallen. "Die Angst vor einer globalen Rezession wird von Tag zu Tag größer, und das drückt", sagte Analyst Rob Laughlin von MF Global. Die Internationale Energieagentur (IEA) bezeichnete den Preisrutsch als übertrieben. Die IEA geht nach Worten ihres Chefs Nobuo Tanaka allerdings wegen der Konjunkturabkühlung von einer niedrigeren Ölnachfrage aus als bislang.
Die Preise für die Basismetalle gerieten ebenfalls deutlich unter Druck. "Beim Kupfer könnte es noch um mehrere Hundert Dollar nach unten gehen", sagte Analyst Daniel Smith von Standard Chartered. Eine Tonne Kupfer kostete mit 3647 Dollar sechs Prozent weniger als am Dienstagabend. Der Preis für Aluminium fiel um 3,5 Prozent auf 1927 Dollar die Tonne.
Gold notierte dagegen wenig verändert mit 734 Dollar die Feinunze. Zwar mache sich auch hier der Rückzug vieler Investoren vom Rohstoffmarkt bemerkbar, doch vor allem in Indien sei Gold nach wie vor sehr gefragt, sagte Händler. "Alle Hinweise, die wir vom physischen Markt bekommen, sind positiv", sagte Afshin Nabavi von MKS Finance. "Die Nachfrage ist immer noch sehr, sehr hoch."
Quelle: ntv.de