Augen auf Israel und Iran US-Ölpreis steigt
14.08.2012, 17:23 Uhr
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll eine Militäroperation gegen den Iran einem Zeitungsbericht zufolge befürworten.
(Foto: REUTERS)
An den Rohstoffmärkten sorgen Spekulationen über einen möglichen militärischen Schlag Israels gegen den Iran für Kursbewegung beim Öl. Bei den Edel- und Industriemetallen stehen dagegen einmal mehr mögliche Markteingriffe der Notenbanken im Visier.
Die zunehmenden Spannungen zwischen dem Iran und Israel haben an den Rohstoffmärkten zumindest zeitweise für steigende Kurse gesorgt. Während der Futures-Kontrakt für US-Öl der Sorte WTI mit Fälligkeit im September um 0,5 Prozent auf 93,21 US-Dollar steigt, hat der entsprechende Kontrakt auf Brent-Öl seine zwischenzeitlichen Kursgewinne wieder abgegeben und notiert mit 111,65 US-Dollar leicht unter dem Vortagesschlusskurs.
"Die Ölpreise gehen wegen des Konflikts zwischen Israel und dem Iran nach oben, und die weitere Preis-Entwicklung hängt maßgeblich davon ab, wie dieser Konflikt ausgeht", sagte Ryoma Furumi von Newedge. Für Nervosität sorgt derzeit die Frage, ob Israel tatsächlich zum Schlag gegen die Atomanlagen des Iran ausholen wird.
Laut einem Zeitungsbericht befürworten Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak einen solchen Schritt noch vor der US-Präsidentenwahl im November. Israel droht dem Iran seit langem mit einem Militärschlag, da es in dessen Atomprogramm eine Bedrohung seiner Existenz sieht. Die USA haben Israel gedrängt, zunächst noch einmal der Diplomatie eine Chance zu geben.
Der Goldpreis hat im Zuge anhaltender Spekulationen über Ausmaß und Zeitpunkt möglicher Notenbankeingriffe nachgegeben. Der Kurs fällt im Vergleich zum Vortagesschluss um knapp 15 Dollar auf 1601 US-Dollar je Feinunze. Solange nicht klar sei, was von den Zentralbanken noch zu erwarten sei, dürfte sich der Goldpreis in einer Spanne von 1600 bis 1630 Dollar je Feinunze bewegen. Gold ist gerade in Zeiten lockerer Geldpolitik als Inflationsschutz gefragt. Viele Anleger setzen darauf, dass die US-Notenbank Fed wie auch die chinesische Zentralbank ihrer schwächelnden Konjunktur schon bald unter die Arme greifen wird.
Auch beim Kupferpreis hinterließen Spekulationen über mögliche Interventionen Spuren, allerdings in anderer Richtung: Das Industriemetall verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 7443 Dollar je Tonne. "Es gibt viele Marktspekulationen darüber, dass die chinesische Regierung schon in den nächsten Tagen aktiv werden könnte", sagte Zhou Jie, Analystin bei CIFCO Futures. Die zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten machen es aus Sicht vieler Investoren immer wahrscheinlicher, dass die Führung in Peking mit geldpolitischen Maßnahmen einem zu starken Erlahmen der chinesischen Wirtschaft entgegensteuern wird.
Quelle: ntv.de, nne/rts