Gewinnmitnahmen bei Suzuki Verunsicherung in Asien
10.12.2009, 10:50 UhrDie Börsen in Fernost stecken überwiegend Verluste ein. Die Sorgen um die Kreditwürdigkeit der Spanien und Griechenland sowie die Turbulenzen im ehemaligen Boom-Emirat Dubai verderben den Anlegern den Appetit auf Aktien.
Die Börse in Dubai stürzte weiter ab. In Japan lastete zudem ein stärkerer Yen auf Exportwerten wie Honda und Toyota. Beim Rivalen Suzuki erklärten Händler die Verluste von fast sieben Prozent auch mit Gewinnmitnahmen. Europas größter Autokonzern Volkswagen hatte am Mittwoch nach Tokioter Börsenschluss eine Allianz mit dem Kleinwagenspezialisten bekanntgegeben. Im Vorfeld des Deals hatten Erwartungen den Preis für Suzuki-Papiere bereits in die Höhe getrieben.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 1,4 Prozent im Minus bei 9862 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,3 Prozent auf 873 Punkte. Die Börse in Taiwan gab 1,5 Prozent nach und auch die Aktienmärkte in Hongkong und Singapur notierten leichter. Die Börse in Korea konnte dagegen Gewinne verbuchen, Shanghai blieb unverändert.
"Kreditsorgen in Spanien und Dubai dämpfen den Appetit der Anleger auf Aktien", sagte Soichiro Monji von Daiwa SB Investments. Spanien steckt nach Einschätzung der Ratingagentur Standard & Poor's länger und tiefer in der Krise als andere Länder. Der starre Arbeitsmarkt und die hohe Verschuldung des privaten Sektors dürften die Wirtschaftsleistung auf längere Zeit dämpfen, teilte die Agentur am Mittwoch mit und senkte den Ausblick für das spanische Rating auf "negativ". Damit drohe in den nächsten zwei Jahren eine Herabstufung.
Die Börse in Dubai gab zwischenzeitlich um knapp fünf Prozent nach, erholte sich dann aber etwas auf minus drei Prozent. Bereits am Mittwoch hatte der staatliche Bauherr der berühmten Palmeninsel in Dubai mit einem Milliardenverlust an der Börse des Emirats neue Panikverkäufe ausgelöst.
In Tokio gaben unter dem Druck des stärkeren Yen Honda-Papiere 1,5 und Toyota-Aktien 1,6 Prozent nach. Die Anteilsscheine von Suzuki verloren 6,6 Prozent. Auf der Gewinnerseite standen dagegen die Papiere von Sanyo Electric mit einem Plus von 10,7 Prozent. Die Anleger honorierten hier die Verbindung mit Panasonic, von der sie sich weitreichende Synergien versprechen.
Schifffahrtswerte tendierten schwach. So gaben Nippon Yusen 5,7 Prozent ab, Mitsui O.S.K. Lines verloren 2,5 Prozent.
Seoul im Plus
Die Börse in Seoul beendete den Handel fester. Programmkäufe hätten die Verluste zunichte gemacht, die im frühen Handel wegen der Sorge verbucht wurden, dass die Regierung ihre stützenden Maßnahmen beenden könnte, hieß es zur Begründung. Der Kospi gewann 1,1 auf 1653 Zähler. Im Verlauf hatte der Index ein Tief bei 1613 Punkten markiert, nachdem die Zentralbank von der Notwendigkeit einer Strategie gesprochen hatte, den expansiven Kurs sanft zu beenden. Die Notenbank hatte wie erwartet den Leitzinssatz bei 2 Prozent belassen.
Vor allem stark kapitalisierte Aktien profitierten vom Programmhandel. So gewannen Samsung Electronics 1,3 Prozent, Hyundai Heavy Industries 1,2 Prozent und KB Financial Group 3 Prozent.
China uneinheitlich
Vor allem die Aufschläge bei Elektronikwerten sorgten für leichte Gewinne an der Börse in Shanghai. Der Shanghai Composite Index stieg um 0,5 Prozent auf 3254 Zähler. Das Volumen fiel mit 115,03 Mrd. Yen auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten. Der HSI in Hongkong verlor dagegen 0,2 Prozent auf 21.700 Punkte. Das Programm der Regierung zur Stimulierung des Konsums habe auf die Investoren weitgehend den Eindruck verfehlt, sagten Teilnehmer.
Doch Elektronik-Produzenten zeigten sich im Plus, nachdem bekannt wurde, dass die Subventionen der Käufe von Heimelektronik ausgeweitet werden. Ursprünglich war mit einem Auslaufen der Hilfen gerechnet worden. Dies sei eine positive Entwicklung, weil sie die Ergebnisse der Unternehmen steigern wird, sagte ein Analyst von CSC Securities. Hisense Electric gewannen 5,7 Prozent, Gree Electric Appliances legten 2,5 Prozent zu.
Autobauer schlossen im Minus, nachdem die Regierung ihre Pläne einer höheren Autokauf-Steuer mitgeteilt hat. Laut einem Analysten bedeute dies zusätzliche Kosten zwischen 2000 und 100.000 Yen je Auto. FAW Car fielen um 0,5 Prozent, SAIC um 0,4 Prozent.
Quelle: ntv.de, rts/DJ