Wochenauftakt an der Wall Street US-Börsen vorsichtig erwartet
09.09.2013, 13:18 Uhr
September in Manhattan: New York bereitet sich auf den Jahrestag der Anschläge von 2001 vor.
(Foto: REUTERS)
An den New Yorker Aktienmärkten bereiten sich Beobachter auf einen zögerlichen Start in die neue Woche vor: Die drohende Eskalation im Nahen Osten dämpft die Risikobereitschaft vieler Anleger. Dazu kommt die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Fed.
Der Syrienkonflikt dürfte sich zu Wochenbeginn als alles beherrschendes Thema an den US-Aktienmärkten in den Vordergrund schieben: Nach der Rückkehr aus der Sommerpause könnte der US-Kongress noch in dieser Woche darüber entscheiden, ob die USA militärisch in den Konflikt eingreifen, sagt Alastair McCaiq von IG Markets. Zudem stießen die USA schon bald wieder an ihre Schuldengrenze. Auch der ungelöste Haushaltsstreit dürfte daher wieder ein Thema sein, das die Anleger zur Zurückhaltung veranlasst. Die guten Vorgaben aus Asien könnten indessen leicht stützend wirken.
Bei den Einzelwerten drängen sich die Anteilsscheine aus dem Automobilsektor in den Vordergrund: Die Aktien von Ford könnten von den neuen ehrgeizigen Absatzzielen des US-Herstellers profitieren. Im Gespräch mit der "Welt" erklärte Ford-Chef Alan Mulally, sein Unternehmen wolle bis 2020 8 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkaufen. Im vergangenen Jahr setzte Ford 5,7 Millionen Autos ab.
Vor dem Wochenende waren die großen Börsenbarometer an der Wall Street belastet vom Syrien-Konflikt kaum verändert aus dem Handel gegangen. Die USA sehen nach den gescheiterten Bemühungen um eine gemeinsame Haltung zu Syrien keine Alternativen mehr zu einem Militärschlag gegen das Regime in Damaskus. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, sagte, alle Alternativen zu einem militärischen Vorgehen seien erschöpft. Händler reagierten verunsichert auf die Äußerungen. "Die Märkte sind nervös und das ist verständlich", sagte Joseph Tanious von JPMorgan Asset Management in New York.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent tiefer bei 14.922 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 14.789 und 15.009 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 trat bei 1655 Punkten auf der Stelle. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq notierte zuletzt ebenfalls unverändert bei 3660 Punkten. Im Wochenvergleich legte der Dow 0,8 Prozent, der S&P 1,4 Prozent und der Nasdaq zwei Prozent zu. In Frankfurt verabschiedete sich der Dax mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 8275 Punkten ins Wochenende.
Spekulationen auf eine Fortsetzung der US-Geldschwemme hatten den Börsen im frühen Geschäft noch Auftrieb gegeben. Nach der Veröffentlichung überraschend schwacher Arbeitsmarktdaten setzte sich die Meinung durch, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren expansiven geldpolitischen Kurs zunächst beibehalten dürfte.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa