Marktberichte

Dax-Vorschau Vorsicht bleibt geboten

Trotz der Kursgewinne des Dax in der letzten Börsenwoche schwebt die US-Hypothekenkrise weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten. Daher warnen Aktienexperten vor verfrühtem Optimismus und raten zur Vorsicht. "Man sollte eher noch ein bisschen auf der Hut bleiben", empfiehlt Steffen Neumann, Aktienstratege bei der LBBW. Er rechnet damit, dass sich der Dax in der kommenden Woche in einer breiten Spanne zwischen 7300 und 7900 Punkten bewegen wird. Die US-Hypothekenkrise werde weiter die Richtung der Kursbewegungen vorgeben. "Erst wenn schlechte Nachrichten nicht mehr so heftig einschlagen, dürfte die Basis gefunden sein."

In den vergangenen Wochen hatte die US-Hypothekenkrise für heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt. Vor einer Woche hatte die US-Notenbank (Fed) mit der Senkung des Diskontsatzes um einen halben Prozentpunkt die Börsianer etwas beruhigt. Die Zinssenkung löste an den Aktienmärkten weltweit eine Erholung aus, der Dax gewann in dieser Woche - trotz zeitweiliger Rückschläge - gut ein Prozent.

Anlageexperten rechnen für die kommenden Wochen damit, dass die Kurse weiter schwanken werden. "Die Hypothekenkrise ist noch lange nicht ausgestanden. Es wird wohl weiter Nachrichten darüber geben, welche Bank deswegen in Schwierigkeiten geraten ist und das wird den Kursen immer wieder einen kräftigen Dämpfer geben", prognostiziert Aktienstrategin Susanne Lahmann von der Bremer Landesbank. Für Auftrieb dürften gleichzeitig Spekulationen über eine Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) sorgen.

Was machen Fed und EZB?

LBBW-Experte Neumann rechnet mit einer Zinssenkung der Fed noch in diesem Jahr. "Vielleicht gibt das Protokoll zur Zinssitzung von Anfang August ja etwas Aufschluss", hofft er. Die Mitschrift soll am Dienstag veröffentlicht werden. Aktienstrategin Lahmann wertet die Senkung des Diskontsatzes als Zeichen für eine bevorstehende Lockerung der Geldpolitik.

Spannend dürfte auch die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September werden. Während die Analysten der Landesbank Berlin davon ausgehen, dass sich die Notenbank nicht von ihrem Zinserhöhungskurs abbringen lässt, rechnen die Analysten von UBS für den September nicht mehr mit einer Zinserhöhung. "Wir erwarten jetzt, dass die EZB im kommenden Jahr zwei Mal erhöhen wird."

Konjunkturdaten im Vordergrund

Börsianer schauen nun verstärkt darauf, ob die US-Hypothekenkrise schon Spuren bei Konjunkturdaten hinterlassen hat. Im Blick stehen vor allem Stimmungsindikatoren wie das US-Verbrauchervertrauen für August (Dienstag). In den USA steht am Donnerstag noch die zweite Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal an, am Freitag wird unter anderem der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago erwartet. In Deutschland könnte am Dienstag der Ifo-Geschäfsklimaindex Aufschluss über die Stimmung in der Wirtschaft geben.

Da sich die Berichtssaison dem Ende zuneigt, dürften Impulse für den Aktienmarkt von der Unternehmensseite Mangelware sein. Der Autobauer DaimlerChrysler veröffentlicht am Mittwoch den vollständigen Zwischenbericht für das zweite Quartal. Daneben legen einige Firmen aus der zweiten und dritten Reihe wie Arcandor (Freitag) und Air Berlin (Mittwoch) Geschäftszahlen vor.

Von Myria Mildenberger, Reuters

Quelle: ntv.de

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