Marktberichte

Keine Hoffnung auf Zinssenkung Wall Street baut ab

Von Lars Halter, New York

Für die US-Börsen gibt es kaum Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung. Das, und schwache Zahlen von Intel, belasteten den Handel am Mittwoch, in dem gute Nachrichten kaum eine Chance hatten. Der Dow-Jones-Index gab 5 Zähler oder 0,04 Prozent ab auf 12.577 Punkte. Die Nasdaq verlor 18 Zähler oder 0,7 Prozent auf 2479 Punkte.

Laut aktuellem Beige Book sieht die Notenbank keine Abkühlung am Arbeitsmarkt, zudem bilanziert man ein moderates Wirtschaftswachstum. Auf letzteres lassen auch die Zahlen zur Industrieproduktion schließen, die am Mittwochmorgen veröffentlicht worden waren. Die Erzeugerpreise indes zeigen, dass der Inflationsdruck anhält. All das lässt die Chance auf eine baldige Zinssenkung weiter sinken.

Diese Tatsachen frustrierten Anleger und überschatteten eine Reihe positiver Nachrichten aus dem Dow. So hat die Großbank J.P. Morgan Chase im abgelaufenen Quartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen übertroffen. Dank starker Aktienmärkte und hoher Einnahmen im Investmentbanking blickt man auf ein Gewinnwachstum von 68 Prozent auf 4,53 Milliarden Dollar oder 1,26 Dollar pro Aktie.

Der Fastfood-Riese McDonalds hob am Mittwoch seine Quartalsprognosen an, da der Dezember starken Zulauf in den Filialen in USA und Europa gebracht habe. Die Aktie von Procter & Gamble hingegen wurde bei Goldman Sachs auf "Kaufen" aufgestuft. Hier sind es die Analysten, die die Prognosen heraufsetzen und mit einer positiven Überraschung rechnen.

All das half den Blue Chips aber nicht, denn zu schwer drückte die Aussicht auf mittelfristige gleichbleibende Zinsen. Außerdem belastete Intel den Standardindex mit einem Minus von 6,5 Prozent. Der Chip-Riese hatte am Vorabend einen Gewinneinbruch um fast 40 Prozent ausgewiesen. Die Erwartungen wurden mit einem Gewinn von 26 Cent pro Aktie zwar geschlagen, nicht aber die Flüsterschätzungen der Optimisten, die hinter der Rallye der letzten Wochen gestanden hatten. So kam es zu einer Korrektur für Intel, die sich durch weite Teile des Hightech-Sektors zog.

Unter den Hightech-Verlierern waren auch Cisco sowie die Dow-notierten Aktien von Hewlett-Packard und IBM. Der Computer- und Serverriese wird am Donnerstag Zahlen vorlegen.

Bereits nach Handelsschluss am Mittwoch gab es Zahlen von Apple. Nach der Euphorie um das iPhone stet damit wieder der Umsatz-Bringer iPod im Vordergrund. Etwa 15,5 Millionen Stück soll Apple im Laufe des Quartals verkauft haben. Der Umsatz soll um 12 Prozent gestiegen sein, den Gewinn sehen Analysten offiziell bei 78 Cent pro Aktie und inoffiziell in den Flüsterschätzungen bei 86 Cent.

Eine leichte Erholung erlebte am Mittwoch übrigens der Ölpreis, der um etwa 2 Prozent auf 52,24 Dollar pro Fass kletterte. Wohin der Trend geht, wird sich aber erst am Donnerstag wieder zeigen, wenn die Lagerbestände veröffentlicht werden. Diese Meldung erfolgt in dieser Woche wegen des Feiertags am Montag einen Tag später als gewöhnlich.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen