Marktberichte

Tech-Werte im Minus Wall Street down under

Der Umriss von Oracle-Chef Larry Ellison wie er von einer Bühne geht.

Der Umriss von Oracle-Chef Larry Ellison wie er von einer Bühne geht.

(Foto: REUTERS)

Die Schuldenkrise in Europa und Kursverluste bei Technologieaktien belasten zum Wochenausklang die US-Börsen. Zwar fallen frische Wirtschaftsdaten erfreulich aus. Doch viele Anleger meiden angesichts der Unsicherheiten um Griechenland das Risiko.

Neue Sorgen über italienische Banken haben am Freitag an der Wall Street die Furcht vor einer Eskalation der Schuldenkrise geschürt und die Kurse ins Minus gedrückt. "Die Nachrichten aus Europa bestimmen die Richtung des Marktes", sagte Joe Saluzzi von Themis Trading. In Mailand gaben die Titel der Banken Intesa Sanpaolo und Unicredit deutlich nach, weil sich bei Anlegern Zweifel an ihrer Kapitalausstattung regten - die Titel waren zeitweise sogar vom Handel ausgesetzt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss ein Prozent schwächer auf 11.934 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank um 1,2 Prozent auf 1268 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rutschte um 1,3 Prozent auf 2652 Stellen ab. Im Wochenvergleich gab der Dow 0,6 Prozent nach und der S&P-Index 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Index dagegen konnte sich um 1,4 Prozent verbessern.

Viele Investoren fürchteten offenbar, dass das griechische Parlament den mit EU und IWF vereinbarten Sparkurs angesichts des öffentlichen Widerstands ablehnen könnte. Diese Sorgen belasteten auch den Euro. "Wir haben den Euro-Kurs genau im Blick - er gibt uns Aufschluss darüber, was dort drüben passiert", sagte Saluzzi. "Alle wissen, dass sie Griechenland helfen müssen - aber Griechenland hilft sich selber nicht", fügte Keith Springer von Springer Financial Advisors hinzu.

Lediglich neue Konjunkturdaten lieferten inmitten dieses Pessimismus einen Lichtblick: Die Bestellungen für langlebige Güter wie Maschinen und Fahrzeuge stiegen in den USA um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet.

Bei den Technologie-Werten standen die Papiere des Chip-Herstellers Micron und des Software-Konzerns Oracle im Fokus. Beide Unternehmen blieben mit ihren Zwischenberichten hinter den Erwartungen zurück und schreckten damit die Technologiebranche auf. Micron-Aktien verloren fast 15 Prozent, bei Oracle belief sich das Minus auf vier Prozent.

Die US-Verbraucherpreise stiegen im Mai um 3,6 Prozent zum Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 9,1 Prozent.

Die US-Verbraucherpreise stiegen im Mai um 3,6 Prozent zum Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 9,1 Prozent.

(Foto: REUTERS)

Die Aktie des Internet-Konzerns Google tendierte gut ein Prozent schwächer. US-Kartellbehörden leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen den weltgrößten Suchmaschinenbetreiber ein: Sie verdächtigen Google des Marktmissbrauchs.

Die Aktien des Aluminium-Herstellers Alcoa hielten sich deutlich besser als der Gesamtmarkt: Der US-Konzern sicherte sich einen mehrjährigen Vertrag im Wert von rund einer Milliarde Dollar vom europäischen Flugzeughersteller Airbus. Alcoa-Aktien rutschten dennoch zum Handelsende knapp ins Minus.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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