Marktberichte

Rote Zahlen aus Europa Wall Street im Minus

Auch bei den amerikanischen Anlegern kamen die Nachrichten aus Europas Norden am Montag schlecht an - die schwachen Zahlen von Ericsson sorgten für Verkaufsdruck an den US-Aktienmärkten. Der Dow Jones fiel 1,2 Prozent auf 10.136 Punkte, für die Nasdaq ging es 2,1 Prozent auf 1.759 Zähler nach unten.

Die US-Berichtssaison geht auch in der laufenden Woche weiter, bislang haben über 40 Prozent der Unternehmen ihre Zahlen präsentiert. Nach Angaben von Thomson Financial/ First Call haben dabei 60 Prozent der Firmen die Erwartungen von Analysten übertroffen, 27 Prozent trafen sie genau und 13 Prozent lagen mit ihrem Ergebnis unter den Erwartungen der Experten. In dieser Woche werden unter anderem Zahlen von AOL Time Warner, Amazon.com und DuPont erwartet.

Der Handy-Hersteller Ericsson verkündete am Morgen einen Verlust von 5,4 Milliarden Schwedischen Kronen für das erste Quartal und verfehlte damit die Erwartungen von Analysten deutlich, die nur mit einem Fehlbetrag von 4,9 Milliarden Kronen gerechnet hatten. Wegen der anhaltenden Branchenschwäche werde man die Gewinnzone in diesem Jahr nicht erreichen, so Konzern-Chef Hellström. In diesem und im kommenden Jahr wollen die Schweden jeweils 10.000 Arbeitsplätze streichen. Die Ericsson-Aktie, die auch im Blue-Chip-Index Nasdaq 100 enthalten ist, brach im US-Handel 22,6 Prozent auf 2,74 Dollar ein.

Bereits am Freitagabend nach Börsenschluss hatte der US-Telekomkonzern Worldcom seine Prognosen für das Gesamtjahr im Kerngeschäfts zum zweiten Mal gesenkt. Worldcom Inc. erwartet eigenen Angaben zufolge für die Worldcom Group, die Telefon- und Datendienste für Unternehmen anbietet, für 2002 nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von maximal 7,5 Milliarden Dollar und einen Umsatz zwischen 21 bis 21,5 Milliarden Dollar. Angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen nähmen die Kunden die Dienste des Unternehmens sparsamer in Anspruch, hieß es zur Begründung. Für die Worldcom-Aktie ging es 32,9 Prozent auf 4,01 Dollar nach unten.

Schlechte Nachrichten gab es auch von Lucent Technologies. Der weltgrößte Telekomausrüster hat seinen Verlust im zweiten Quartal zwar auf 20 Cent je Aktie nach 41 Cent im Vorjahresquartal reduziert, verfehlte die Prognosen von Analysten aber dennoch um 3 Cent. Es war der achte Quartalsverlust für das Unternehmen in Folge. Für den weiteren Jahresverlauf kündigte Lucent weitere Stellenstreichungen an. Die Papiere legten nach anfänglichen Verlusten 4,4 Prozent auf 4,48 Dollar zu.

Der zweitgrößte Drucker-Hersteller in den USA, Lexmark International, hat im ersten Quartal einen Gewinn von 53 Cent je Aktie nach 60 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal erwirtschaftet. Analysten hatten nur mit einem Gewinn von 48 Cent je Aktie gerechnet. Die Papiere legten 4,9 Prozent auf 60,40 Dollar zu.

Der US-Mischkonzern 3M verfehlte mit einem Gewinn nach Berücksichtigung von Sonderposten von 1,14 Dollar je Aktie die Erwartungen von Analysten für das erste Quartal, die bei 1,19 Cent je Aktie gelegen hatten. Die Aktie schloss mit einem Zugewinn von 0,1 Prozent bei 125,01 Dollar.

Der weltweit zweitgrößte Spielzeughersteller, Hasbro, hat seinen Verlust im ersten Quartal auf 10 Cent je Aktie von 14 Cent je Anteilsschein im vergleichbaren Vorjahresquartal eingegrenzt. Die Erwartungen von Analysten traf das Unternehmen mit den Ergebnis genau. Als Grund für das Ergebnis nannte Hasbro erfolgreiche Kostensenkungen. Die Aktie schloss mit 1,2 Prozent bei 16,45 Dollar in der Verlustzone.

Im Blickpunkt der Anleger stand auch die Aktie von Micron Technologies. Der Halbleiter-Hersteller will für rund 3,4 Milliarden Dollar den Großteil der Geschäfts des südkoreanischen Konkurrenten Hynix Semiconductor übernehmen. Nach monatelangen Verhandlungen hätten beide Unternehmen eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, so Micron. Die Micron-Aktie legte 4,8 Prozent auf 30,90 Dollar zu.

Nachbörslich wartete eine ganze Reihe weiterer Unternehmen mit Quartalszahlen auf. Der weltweit größte konzernunabhängige IT-Dienstleister Electronic Data Systems hat seinen Gewinn auf 72 Cent je Aktie gesteigert und damit die Erwartungen um einen Cent geschlagen. Beim Umsatz hat EDS die Prognosen allerdings verfehlt. Die Aktie ging mit einem Verlust von 3,6 Prozent bei 51,30 Dollar aus dem Handel.

Der weltgrößte Glasfaserproduzent Corning hat mit einem Quartalsverlust von 10 Cent je Aktie die Erwartungen erfüllt. Im Vorjahr konnte Corning allerdings noch einen Gewinn von 14 Cent je Aktie ausweisen. Gleichzeitig ist der Umsatz um rund 50 Prozent eingebrochen. Bis zum Handelsschluss verlor die Aktie 5,7 Prozent auf 7,00 Dollar.

Jeweils einen Cent besser als die Erwartungen lagen der Biotechwert Immunex, der bis Mitte des Jahres mit Amgen fusionieren will, sowie der Hersteller von programmierbaren Chips Altera. Beide Papiere standen bereits während der regulären Handelszeiten unter Druck und gaben nachbörslich weiter leicht ab.

Quelle: ntv.de

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