Schuldenproblem nicht gelöst Wall Street im Minus
18.07.2011, 22:50 UhrAuch in der neuen Woche gibt die Schuldenkrise den Ton an, und es sind keine Dur-Klänge. Die Wall Street startet mit Minuszeichen in die neue Woche. Bei den Unternehmen ruhen die Augen auf News Corp, nachbörslich stehen die Zahlen von "Big Blue"-IBM an.
Die Schuldenkrisen auf beiden Seiten des Atlantiks haben zu Wochenbeginn auch die Investoren an der Wall Street verschreckt. In den Verhandlungen über die Anhebung der US-Schuldengrenze gibt es noch immer keine Anzeichen für eine nennenswerte Annäherung von Republikanern und Demokraten. In Europa suchen Politiker und Experten unterdessen weiter nach einer Lösung der Schuldenkrise und einer Einigung im Streit über neue Hilfen für Griechenland. Sie wollen eine Ansteckung weiterer Länder wie Spanien oder Italien unbedingt verhindern. Dass die Krisen zur selben Zeit kommen, beunruhige die Anleger, sagte Paul Nolte von Dearborn Partners in Chicago. "Es ist schwer zu sagen, ob wir schon den Boden erreicht haben."
Möglicherweise werden die Sorgen der Investoren in dieser Woche von Quartalszahlen etwas zerstreut. Experten gehen davon aus, dass wichtige Unternehmen vergleichsweise starke Bilanzen vorlegen werden. Im IT-Bereich machte am Montag nach Börsenschluss International Business Machines (IBM) den Anfang. Der Konzern konnte seinen Gewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um acht Prozent steigern. Die Aktie wurde nachbörslich mit einem Plus von mehr als zwei Prozent gehandelt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Minus von 0,8 Prozent auf 12.385 Punkte aus dem Handel und hatte sich zuvor zwischen 12.296 und 12.475 Zählern bewegt. Der breiter gefasste S&P 500 gab ebenfalls 0,8 Prozent auf 1305 Zähler ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,9 Prozent auf 2765 Stellen.
Besonders deutlich ging es mit Finanzaktien bergab. Bank of America büßten 2,8 Prozent und Citigroup 1,7 Prozent ein. Bei in New York gehandelten Aktien des britischen Institutes Barclays Capital betrug der Verlust sogar 7,1 Prozent. Investoren zeigten sich skeptisch, ob der am vergangenen Freitag veröffentlichte Bankenstresstest aussagekräftig genug ist. Dabei fielen nur acht von 90 teilnehmenden Instituten durch.
Im Interesse der Anleger standen auch die Papiere des in Großbritannien in einen Presse- und Korruptionsskandal verwickelten Medienkonzerns News Corp. Firmenchef Rupert Murdoch erscheint am Dienstag vor einem Ausschuss des britischen Parlamentes. Die Papiere seines Konzerns verloren 4,3 Prozent. Ein kleines Plus von 0,1 Prozent stand bei dem Konzern Halliburton, der unter anderem bei der Erkundung von Öllagerstätten aktiv ist und im abgelaufenen Quartal vom anhaltenden Energieboom profitierte. Schwergewichte wie Goldman Sachs, die Bank of America, Apple, General Electric und Coca-Cola präsentieren ihre Quartalsberichte im Laufe der Woche.
Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ