Marktberichte

Lehman erhöht Aktienanteil Wall Street im Plus

Die US-Aktienmärkte starteten deutlich fester in die neue Woche. Grund war das Interesse der Anleger an Technologie- und Einzelhandelswerten sowie Hoffnungen auf eine Jahresendrally. Gestützt hätte auch die von der Investmentbank Lehman Brothers empfohlene höhere Gewichtung von US-Aktien in ihrem Musterportfolio, sagten Händler. Der Dow Jones verbuchte ein Plus von 2,3 Prozent auf 8.628 Punkte in die Woche, die Nasdaq legte 2,8 Prozent auf 1.400 Zähler zu.

Die Anleger würden nach zwei Wochen im Minus vorsichtig in den Markt zurückkommen, so ein Händler. Die Angst vor schlechten Unternehmensergebnissen werde größere Gewinne aber wohl verhindern.

Einige der großen Banken legen als erste Unternehmen in dieser Woche ihre Zahlen für das abgelaufenen Quartal vor. Unter anderen werden die Ergebnisse von Goldman Sachs und Morgan Stanley erwartet. Im Technologiebereich warten die Anleger, was Oracle zu vermelden hat und mit Circuit City Group und Best Buy legen auch einige Einzelhändler die Zahlen auf den Tisch.

Bislang bieten die Ausblicke der Unternehmen wenig Grund zur Freude auf die Berichtssaison. Gut 1.270 Unternehmen haben bislang eine Einblick in das gegeben, was sie für das abgelaufene Quartal erwarten, 43 Prozent warnten dabei, dass sie die Wall Street-Prognosen nicht erreichen werden.

Die US-Investmentbank Lehman Brothers hat den Anteil an US-Aktien in ihrem Musterportfolio erhöht. Die Investmentbank hob den Angaben nach den Anteil an US-Aktien auf 50 von bisher 39 Prozent an, senkte im Gegenzug allerdings die Gewichtung europäischer Titel auf 24 von zuvor 35 Prozent. In der Branchengewichtung wurde der Anteil weltweiter Technologiewerte auf 14 von zuvor 12 Prozent angehoben.

Das Weihnachtsgeschäft läuft bei dem weltgrößten Einzelhändler, Wal-Mart, bislang noch nicht ganz so stark wie erwartet. Man gehe zwar davon aus, die erwartete Umsatzsteigerung um 3 bis 5 Prozent zu erreichen, so das Unternehmen, in der vergangenen Woche hätte der Umsatz jedoch nur am unteren Ende der prognostizierten Umsatzspanne gelegen. Die Gründer-Familie des weltgrößten Einzelhändlers kündigte unterdessen an, rund 16 Millionen Aktien oder 0,4 Prozent der ausstehenden Aktien zu verkaufen, um mit dem Geld wohltätige Profjekte zu unterstützen. Die Aktie legte 2,7 Prozent auf 51,94 Dollar zu.

Auch bei Federated Department Stores sah es wenig besser aus. Die Muttergesellschaft der Kaufhäuser Macy’s und Bloomingdale’s erwartet für die Zeit von November bis Dezember ein Ergebnis am unteren Ende der eigenen Prognosen, die von einem unveränderte bis 2,5 Prozent schwächeren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ausgehen. Die Aktie legte dennoch 2,1 Prozent auf 29,32 Dollar zu.

Der Einzelhändler J.C.Penny überraschte hingegen positiv. Das Unternehmen erwartet nach eigenen Angaben im Dezember einen Umsatz über der bisherigen Prognose. Die Aktie verbuchte ein Plus von knapp 5 Prozent auf 24,75 Dollar.

Der seit gut zwei Wochen währende Generalstreik in Venezuela hat den Ölpreis am Montag weiter nach oben getrieben. Durch den Ausstand hat sich das Ölangebot auf dem Weltmarkt deutlich verringert. Venezuela ist der weltweit fünftgrößte Ölexporteur und beliefert vor allem die USA. Ölaktien, wie Exxon Mobil konnten von dieser Entwicklung profitieren. Das Papier legte 2,3 Prozent auf 35,86 Dollar zu.

Die Analysten der Credit Suisse First Boston haben die Aktie der US-Fluggesellschaft Delta Airlines aufgestuft. Zwar komme weiterhin keine all zu große Besserung auf die Luftfahrt-Branche zukommen, heißt es, allerdings gehen dei Analysten davon aus, dass sich Delta besser entwickeln wird als seine Mitbewerber. Aus diesem Grund wird die Aktie von "Neutral" auf "Outperformer" gestuft. Die Aktie machte knapp 5 Prozent auf 12,75 Dollar gut.

Der amerikanische Pharmakonzern Pfizer hat die Dividende für das erste Quartal 2003 bekannt gegeben. Demnach wird das Unternehmen 15 Cents je Aktie an die Aktionäre ausschütten. Im Vorjahreszeitraum gab es noch 13 Cents je Aktie. Das Papier profitiert mit einem Anstieg von 1,8 Prozent auf 31,05 Dollar.

Der Softwareherstellers BEA Systems hat ein Vertriebsabkommen mit dem Technologiekonzern Sun Microsystems geschlossen. Der Netzwerkhersteller Sun gab bekannt, dass er das Software-Produkt WebLogic der BEA mit seinen Computern vertreiben wird. Das Vertriebsabkommen startet Anfang Januar. Die BEA Systems-Aktie machte 6,7 Prozent auf 10,88 Dollar gut, die Sun-Aktie verlor hingegen 4,8 Prozent auf 3,21 Dollar.

Die Aktie von Microsoft beflügelte ein Analystenkommentar. Die Experten von Lehman Brothers nahmen den Titel in ihr weltweites Aktienportfolio auf. Der Kurs kletterte um 3,8 Prozent auf 54,50 Dollar.

Der US-Mischkonzern General Electric machte 3,7 Prozent auf 26,43 Dollar gut und war einer der umsatzstärksten Werte an der Wall Street. Das Unternehmen hatte bereits am Freitag mitgeteilt, die Dividende solle zum 27. Mal in olge angehoben werden.

Deutliche Kursgewinne verbuchte auch SBC Communications. Die Aktie legte 5,4 Prozent auf 27,13 Dollar zu. Ein US-Richter hatte vorgeschlagen, dem zweitgrößten US-Anbieter von Ortsgesprächen in den USA die Erlaubnis für Ferngesprächs-Dienstleistungen im US-Bundesstaat Kalifornien zu geben. Dies können dem Unternehmen die angestrebte Erlaubnis auch auf Bundesebene erleichtern, sagten Händler.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen