Marktberichte

Fortschritte in Europa Wall Street im grünen Gewand

(Foto: REUTERS)

Investoren an der Wall Street sehen es positiv, dass sich die meisten EU-Mitglieder auf eine engere fiskalische Kooperation einigen konnten. Doch nicht nur Europa gibt den Takt vor für die US-Aktien. Aus dem Inland kommen Konjunkturdaten, die die Kauflust der Investoren antreibt.

Die EU-Gipfel-Beschlüsse haben am Freitag für steigende Kurse an Wall Street gesorgt. Positiv wurde gesehen, dass sich die meisten EU-Mitglieder auf eine engere fiskalische Kooperation einigen konnten. Allerdings seien die Beschlüsse nicht der erwartete "Durchbruch" gewesen, merkte ein Händler an. Gestützt wurde das Sentiment auch von besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Dagegen traten die negativen Unternehmensnachrichten von Texas Instruments und DuPont in den Hintergrund.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verbesserte sich um 1,6 Prozent auf 12.184 Punkte. Der S&P-500-Index erhöhte sich um 1,7 Prozent auf 1255 Zähler. Der Nasdaq-Composite-Index ging mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent bei 2647 Punkten aus dem Handel.

Es war den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder zwar gelungen, sich auf eine Änderung der EU-Verträge zu einigen, allerdings verwehrte Großbritannien seine Zustimmung, weil es keine Sonderrechte für die Regulierung des heimischen Finanzmarkts erhielt. Jane Foley, Devisen-Strategin bei Rabobank International, sprach von einem "Fortschritt". "Damit sind die Schlagzeilen aus Europa zwar nicht verschwunden, doch der Markt kann sich wieder auf andere Themen fokussieren", so ein Teilnehmer.

In den kommenden Wochen dürfte zwar eine Beruhigung hinsichtlich der Schuldenkrise in der Eurozone eintreten, doch gebe es weiterhin eine Reihe von Unsicherheiten, ergänzte ein weiterer Händler.
Gestützt wurde das Sentiment auch von besser als erwartet ausgefallenen US-Daten. So hat die Handelsbilanz für Oktober ein mit 43,47 Milliarden Dollar etwas geringeres Defizit ausgewiesen als Experten mit 44 Milliarden Dollar erwartet hatten. Und der Michigan-Index fiel mit 67,7 ebenfalls besser aus als es die Experten mit 66,0 prognostiziert hatten.

Mit Aufschlägen zeigten sich vor allem die Finanzwerte. Hier gewannen Bank of America 2,3 Prozent und JP Morgan rückten um 3,0 Prozent vor.

Stärkster Wert im Dow Jones waren Caterpillar mit einem Plus von 3,3 Prozent. General Electric gewannen 3,2 Prozent. Das Unternehmen hat bereits zum vierten Mal in den vergangenen zwei Jahren die Quartalsdividende angehoben. Sie wurde um 0,02 auf 0,17 Dollar erhöht.

Die Hiobsbotschaften des Tages kamen unter anderem von DuPont, die um 3,2 Prozent fielen. Der US-Chemiekonzern hat - belastet von einer schwächeren Nachfrage - seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Zwar gebe es nach wie vor Segmente, in denen das Geschäft gut laufe, andere Bereiche hätten sich aber abgeschwächt. Unter dem Strich sieht der Konzern den Gewinn je Aktie nun 0,10 Dollar niedriger als bisher bei 3,87 bis 3,95 Dollar. Gegenüber dem Vorjahr wäre das noch ein Plus von 18 bis 20 Prozent.

Texas Instruments schafften nach stärkeren Verlusten im Verlauf im späten Handel noch den Sprung in positives Terrain und gewannen 0,1 Prozent. Das Unternehmen hat die Viertquartalsprognosen für Umsatz und Ergebnis aufgrund der schwächelnden Nachfrage gesenkt. Der Wettbewerber Altera hat ebenfalls die Prognosen gesenkt; die Aktie schaffte aber ebenfalls den Sprung ins Plus und gewann 1,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ

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