Marktberichte

Höchster Tagesgewinn seit 2011 Wall Street jubelt

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Anleger an den US-Börsen setzen darauf, dass in Europa mit Hochdruck an einer Rettung der spanischen Banken gearbeitet wird. Die Enttäuschung über die ausgebliebene Zinssenkung der EZB hält nicht lange an.

Hoffnungen auf eine schnelle Lösung der Bankenkrise in Spanien haben den US-Börsen Dow Jones und S&P den höchsten Tagesgewinn seit Mitte Dezember beschert. Zudem trieb die Erwartung die Kurse, große Zentralbanken wie die Fed in den USA könnten weitere Schritte zur Stützung der schwächelnden Weltwirtschaft ergreifen. Vor allem Bankenwerte legten zu. Wasser in den Wein goss allerdings die Europäische Zentralbank, die trotz enormen politischen Drucks die Zinsen am Mittwoch nicht weiter senkte.

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Alle drei Indizes schlossen auf ihrem Tageshoch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 2,4 Prozent auf 12.414 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 schloss 2,3 Prozent fester mit 1315 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 2,4 Prozent auf 2844 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 2,1 Prozent im Plus mit 6093 Punkten.

Die Anleger setzten darauf, dass in Europa mit Hochdruck an einer Rettung der spanischen Banken gearbeitet wird und es damit in der Euro-Schuldenkrise eine Baustelle weniger geben könnte. Dabei wird Kreisen zufolge nach Wegen gesucht, Spanien bei einer Hilfsanfrage nicht als Schuldensünder zu brandmarken. Spaniens Regierung stemmt sich vor allem gegen weitreichende Spar-Auflagen, die mit einem umfassenden Hilfsprogramm verbunden wären.

Die Hoffnung auf Hilfe für die Weltwirtschaft durch Zentralbanken wurde genährt durch Äußerungen des Fed-Präsidenten von Atlanta, Dennis Lockhart. Der sagte am Mittwoch, die US-Notenbank könnte weitere Schritte zur Lockerung der Geldpolitik in Betracht ziehen, falls sich die Wirtschaftslage in den USA verschlechtere oder die Euro-Schuldenkrise zu heftigeren Turbulenzen an den Finanzmärkten führe. EZB-Chef Mario Draghi deutete indes an, dass sich seine Notenbank mit weiteren Hilfen zunächst zurückhalten wollte.

 Der Markt schiele derzeit auf Zentralbanken wie Hunde auf ein Stück Fleisch, sagte Marktstratege Peter Boockvar von Miller Tabak + Co. "Draghi hat aber nicht die gewünschte Sorte Fleisch geliefert." Der Druck von Politik und Finanzmärkten auf die EZB sei offensichtlich noch nicht groß genug. Investoren warteten nun auf Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke vor einem Ausschuss des Kongresses am Donnerstag.

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Eher erfreuliche Nachrichten kamen im Handelsverlauf durch den Konjunkturbericht der Fed. In ihrem "Beige Book" hieß es, die US-Wirtschaft sei in den vergangenen beiden Monaten gewachsen und auch der Arbeitsmarkt zeige zumindest sehr leichte Aufwärtstendenz. Zudem gebe es kaum Inflationsdruck.

Facebook und Co.

Die gebeutelten Aktien von Facebook legten 3,6 Prozent zu. Die US-Technologiebörse Nasdaq will Broker für ihre Verluste durch die Technik-Pannen bei dem milliardenschweren Börsengang des weltgrößte sozialen Netzwerks entschädigen.

Morgan-Stanley-Papiere stiegen um 8,4 Prozent. Die US-Großbank erwägt einem Medienbericht zufolge, einen Anteil ihrer Rohstoff-Sparte zu verkaufen. Goldman Sachs stieg um 3 Prozent, JP Morgan 3,4 Prozent und Bank of America um 7,6 Prozent.

Die Papiere von News Corp kletterten 4,3 Prozent. Der Konzern von Rupert Murdoch beendete seine Zusammenarbeit mit Walt Disney im Sportbereich in Asien. Walt Disney legten 1,5 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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