Marktberichte

Hightechs gefragt Wall Street legt zu

Die US-Börsen kamen nach zögerlichem Start immer besser in Fahrt. Die Hoffnung auf eine Erholung der US-Konjunktur und der Unternehmensgewinne sorgte für deutliche Kursgewinne. Gefragt bei den Anlegern waren insbesondere Technologieaktien, wie Intel oder Cisco. Zuvor hatte die Wall Street zwei Minustage in Folge verbucht. Anscheinend Grund genug für die Schäppchenjäger kräftig zuzugreifen. Der Dow Jones stieg 1,8 Prozent auf 8.623 Punkte, die Nasdaq legte 3,3 Prozent auf 1.419 Zähler zu.

Von Konjunkturseite gab es allerdings keine guten Nachrichten. Die Zahl der US-Wohnbaubeginne ist im Oktober so stark zurückgegangen wie seit acht Jahren nicht mehr. Die Zahl der Baubeginne für Wohnhäuser fiel im Vergleich zum Vormonat um 11,4 Prozent auf 1,603 Millionen. Analysten hatten mit 1,730 Millionen Baubeginnen gerechnet.

Die Anleger konzentrierten sich heute allerdings nicht auf die momentane Konjunktursituation, sondern setzten vielmehr auf eine bessere Zukunft. Bei den Aktienkäufen lag der Fokus dabei auf großen Technologieaktien. Die Investitionspläne des Computerkonzerns IBM hätten die Hoffnung der Anleger auf eine Erholung bei den Technolgieausgaben gestärkt, sagten Händler. IBM hatte mitgeteilt, in den kommenden drei Jahren solle rund eine Milliarde Dollar des Forschungsbudgets aus dem Bereich Produktentwicklung in den Bereich Beratung und Dienstleistungen verlagert werden. Die IBM-Aktie profitierte mit einem Anstieg von 4,1 Prozent auf 81,61 Dollar. Der weltgrößte Chiphersteller Intel machte 5,5 Prozent auf 19,15 Euro gut, Applied Materials gewann 5,2 Prozent auf 15,86 Dollar. Für Microsoft ging es 3,2 Prozent auf 56,62 Dollar nach oben und Cisco verbesserte sich 5,3 Prozent auf 14,38 Dollar.

Hewlett-Packard griff erst nach Börsenschluss so richtig ins Geschehen ein. Der Computerriese präsentierte seine Quartalszahlen - das Unternehmen hat demnach einen Gewinn von 0,24 Dollar erzielt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Auch der Umsatz lag mit 18 Milliarden Dollar über den Prognosen. Für das nächste Quartal bestätigte Hewlett-Packard seine Ziele. Die Aktie gewann im Vorfeld 1,8 Prozent auf 16,85 Dollar.

Neben Technologieaktien fielen auch Finanzwerte positiv auf. Der Finanzkonzern J.P. Morgan Chase verbuchte ein Plus von 8,1 Prozent auf 23,72 Dollar, die Citigroup legte 5,5 Prozent auf 19,15 Dollar zu.

Die Bekleidungskette Talbots hat ihren Gewinn im dritten Quartal auf 63 Cent je Aktie nach 58 Cent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum gesteigert. Analysten hatten durchschnittlich mit einem Überschuss von 62 Cent je Aktie für das Unternehmen gerechnet. Die Papiere verbuchten ein Plus von knapp 3 Prozent auf 29,60 Dollar.

Neuer Ärger steht Interpublic ins Haus. Die zweitgrößte Werbeagentur der Welt hatte in der vergangenen Woche die eine umfassende Neubilanzierung für die vergangenen Jahre angekündigt. Am Mittwoch kündigte die US-Börsenaufsicht SEC eine informelle Untersuchung der Neu-Bilanzierung an. Interpublic gab zudem bekannt, dass die Bilanzprobleme von 1996 bis zum zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres reichten. Für die Aktie ging es 1,6 Prozent auf 13,97 Dollar nach unten.

Probleme gibt es auch bei dem Medizingeräteproduzenten Syncor International. Die US-Börsenaufsicht untersucht nach Angaben des Unternehmens möglicherweise illegale Zahlungen von Syncor an Kunden in Asien, Lateinamerika und Europa. Die Aktie gab knapp 1 Prozent auf 24,20 Dollar nach.

Quelle: ntv.de

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