Marktberichte

Welche Richtung? Wall Street nimmt Minus

Zwei Tage vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank konnten die Aktien sich lange Zeit nicht für eine Richtung entscheiden und waren hin- und hergerissen zwischen der Angst vor einer Rezession und unerwartet guten Zahlen vom Immobilienmarkt. In den letzten Handelsminuten stürzten die Aktien dann aber ab.

Der Dow-Jones-Index schloss letztendlich mit einem Minus von 203 Zählern oder 2,4 Prozent bei 8176 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index sackte um 28 Zähler oder 3,2 Prozent auf 849 Punkte ab.Die Hightech-orientierte Nasdaq fiel um 46 Zähler oder drei Prozent auf 1.506 Punkte.

Am Immobilienmarkt wurden im September 464.000 Neubauten verkauft, was 2,7 Prozent mehr ist als im August. Experten hatten mit einem Rückgang der Verkäufe gerechnet, und da auch das Inventar an neuen Häusern zurückging, konnten die Märkte davon profitieren.

Allerdings wurden die Kurse von der weltweiten Sorge um das Wirtschaftswachstum belastet. In Asien und Europa sackten die Kurse ab und die Anleger befürchten, dass auch in den Schwellenländern bald eine deutliche Abkühlung zu spüren sein wird. Um die Wirtschaft zu stützen, soll die Notenbank am Mittwoch den Leitzins um 50 Basispunkte senken, und die Anleger hoffen darauf, dass der Schritt erneut mit Notenbanken rund um den Globus abgestimmt werden könnte.

Den Bullen half zusätzlich, dass das Geld aus dem Rettungspaket der US-Regierung nun bei den Banken ankommen wird. Übers Wochenende wurden die ersten 125 Mrd. Dollar zugeteilt, und die Banken sollen das Geld noch in dieser Woche erhalten. Dadurch stiegen die Bankaktien, die Papiere von Fifth Third Bancorp, die 3,4 Mrd. Dollar erhalten werden, legten um fünf Prozent zu.

Die Regierung hat außerdem signalisiert, dass das Rettungspaket auf andere Branchen über den Bankensektor hinaus ausgeweitet werden könnte. Dann könnten auch Versicherungskonzerne von den 700 Mrd. Dollar profitieren. Die Automobilhersteller machen sich bereits unter den derzeitigen Konditionen Hoffnungen auf eine Geldspritze, die sie durch ihre Finanzarme erhalten wollen. Ob dies den schwer angeschlagenen Konzernen aber helfen kann, wird noch bezweifelt. Deshalb sank die Aktie von General Motors um 8,6 Prozent, obwohl GM erneut betonte, ein Konkurs stünde nicht zur Debatte.

In den letzten Handelsminuten sackten dann aber die Energiekonzerne ab, die weiter unter dem schwachen Ölpreis leiden. Dieser sank um 1,35 Dollar auf 62,80 Dollar pro Fass. Deshalb gab Halliburton um 10,5 Prozent nach und die Papiere von Exxon Mobil sanken um 4,7 Prozent.

Die größten Gewinner bei den Unternehmen kamen aus dem Telekommunikationssektor. Hier legte die Aktie von Verizon um zehn Prozent zu, da das Unternehmen den Gewinn im vergangenen Quartal um 31 Prozent steigern konnte, was den Erwartungen entsprach. Der Umsatz stieg dabei um vier Prozent, mehr als erhofft.

Die Krankenversicherung Humana machte im vergangenen Quartal 39 Prozent weniger Gewinn, obwohl der Umsatz um 13 Prozent nach oben gegangen war. Der Verlust ist hauptsächlich auf Schwierigkeiten aufgrund der Kreditkrise zurückzuführen. Die Versicherung betonte aber, man habe genug Kapital um allen Forderungen und Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Die Aktie gab um 15 Prozent nach.

Quelle: ntv.de

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