Marktberichte

BP-Aktie bricht ein Wall Street sackt ab

Sorgen um das Tempo des weltweiten Wirtschaftswachstums und deutliche Kursverluste im Energiesektor setzen den US-Börsen zu. Auch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten können den Markt nicht im Plus halten. BP und Halliburton verbuchen dicke Minuszeichen.

Der Markt änderte seine Richtung - nach unten.

Der Markt änderte seine Richtung - nach unten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss nach einem verlängerten Wochenende mit einem Minus von 1,11 Prozent bei 10.024,02 Punkten. Die US-Börsen waren am Montag wegen eines Feiertages geschlossen. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 1,72 Prozent auf 1.070,71 Punkte. An der Nasdaq ging es ebenfalls abwärts: Der Nasdaq-100-Index fiel um 0,94 Prozent auf 1.835,04 Punkte, der Composite-Index schloss 1,54 Prozent tiefer bei 2.222,33 Punkten.

Im Handelsverlauf hatten noch unerwartet robuste Konjunkturdaten den Markt gestützt. Die Stimmung der US-Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe ist im Mai nicht so stark gesunken wie befürchtet. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Außerdem stiegen die Bauausgaben im April unerwartet deutlich an.

Die besser als erwartet ausgefallenen US-Daten wurden laut Börsianern durch die Sorgen um die Eurozone und den möglichen Einfluss auf das weltweite Wirtschaftswachstum aufgehoben. Immerhin sei die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone schwächer als erwartet ausgefallen. Auch wenn die US-Wirtschaft weiter wachse und die Aussichten gar nicht so schlecht aussähen, sei die große Frage, wie stark Europa Asien und Amerika beeinflussen werde, hieß es.

Im späten Handel erwiesen sich vor allem die Energieaktien als Belastungsfaktor für den Markt. Der britische Ölkonzern BP hatte am Wochenende seine bisherigen Versuche, der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko Einhalt zu gebieten, für gescheitert erklärt. BP will mit einer neuen Methode abermals versuchen, die Umweltkatastrophe vor der US-Küste zumindest einzudämmen. Die US-Behörden wollen nun gegen den Konzern vorgehen. Nach den prozentual zweistelligen Kursverlusten in Europa ging es auch für die in den USA gelisteten Aktien um knapp 15 Prozent abwärts. Der Ölfelddienstleister Halliburton verbuchte mit minus 14,82 Prozent auf 21,15 Dollar seinen größten Kursverlust seit November 2008. Zudem hatten die Analysten von Goldman Sachs die Titel im Zuge der Ölpest im Golf von Mexiko von der "Conviction Buy List" genommen.

Bei den Technologiewerten stachen Apple und Adobe Systems positiv hervor. Apple-Papiere reagierten mit plus 1,43 Prozent auf 260,83 Dollar positiv auf eine weitere Erfolgsmeldung beim neuesten Produkt des Konzerns, dem iPad. Davon seien seit dem Marktstart vor knapp zwei Monaten zwei Millionen Stück verkauft worden, hatte der Elektronik-Hersteller am Montag mitgeteilt. Adobe zogen um 0,16 Prozent auf 32,13 Dollar an. Händler verwiesen hier auf eine Kaufempfehlung durch Merrill Lynch.

Hewlett-Packard entwickelten sich derweil in etwa mit dem Markt und fielen um 0,93 Prozent auf 45,58 Dollar. Der Computerbauer will durch vollautomatische Datenzentren 9.000 Stellen einsparen. Dafür will das Unternehmen über mehrere Jahre verteilt rund eine Milliarde Dollar in die Hand nehmen. Danach sollen die Kosten um 500 bis 700 Mio. Dollar niedriger liegen. American International Group (AIG) fielen um deutliche 3,19 Prozent auf 34,25 Dollar, da der geplante Verkauf des Asiengeschäftes an den britischen Versicherer Prudential zu scheitern droht.

Der Euro konnte sich nach dem zuvor markierten Vier-Jahres-Tief über der Marke von 1,22 US-Dollar stabilisieren und wurde zuletzt mit 1,2233 Dollar gehandelt. Richtungweisende zehnjährige Anleihen stiegen derweil um 19/32 Punkte auf 103 9/32 Punkte. Sie rentierten mit 4,180 Prozent.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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