Hoffnung auf Athens Euro-Verbleib Wall Street schließt fester
15.06.2012, 00:14 Uhr
Besucher auf dem Balkon der New York Stock Exchange.
(Foto: REUTERS)
Kurz vor der Parlamentswahl in Griechenland setzen die US-Anleger auf einen in ihrem Sinne positiven Ausgang des Votums. Von der amerikanischen Konjunkturfront gibt es am Donnerstag keine Unterstützung.
Wenige Tage vor der entscheidenden Parlamentswahl in Griechenland haben die US-Börsen zu einer Rally angesetzt. Anleger spekulierten auf einen Sieg der Konservativen, sagte Andrew Wilkinson von Miller Tabak & Co in New York. In einem volatilen Handel setzten Investoren auf einen Verbleib des Landes im Euro, sollte sich die grundsätzlich reformwillige Neue Demokratie durchsetzen. Wilkinson sagte, Anlass für die Einschätzung sei die Nachricht, wonach 80 Prozent der Griechen für einen Verbleib des Landes im Euro seien.
Von schwachen Konjunkturdaten zeigte sich die Wall Street weitgehend unbeeindruckt. Die Herabstufung Spaniens belastete jedoch die Kauflaune der Anleger - viele hielten sich zurück.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte um 1,2 Prozent auf 12.651 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 1,1 Prozent auf 1329 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,6 Prozent auf 2836 Punkte.
Von der Konjunkturfront erhielt der Markt keine Unterstützung. Rund 386.000 Amerikaner stellten in der vorigen Woche einen neuen Antrag auf Arbeitslosenhilfe und damit 6000 mehr als zuvor. Von Reuters befragte Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 375.000 gerechnet.
Besonders im Fokus standen die in New York notierten Nokia-Aktien. Die Papiere des finnischen Handyriesen, der derzeit mit Stellenabbau und Restrukturierung gegen den kompletten Absturz kämpft, stürzten mehr als 15,1 Prozent ab. Nokia streicht ein Fünftel seiner Belegschaft.
Ein kräftiges Minus musste mit 5,8 Prozent auch der einstige Internet-Star AOL hinnehmen. Aktionäre hatten die acht Mitglieder des Direktoriums wiedergewählt und so dem Hedgefonds Starboard Value eine Niederlage beschert. Der Investor wollte drei Mitglieder aus dem Führungsgremium verdrängen.
Im Plus mit 6,1 Prozent lagen hingegen die Anteilsscheine der US-Supermarktkette Kroger. Börsianer zeigten sich mit den vorgelegten Quartalszahlen zufrieden.
Quelle: ntv.de, rts