Konjunkturdaten schwächer Wall Street stabil
15.11.2002, 22:10 UhrSchwache US-Konjunkturdaten und die Herabstufung von Börsenschwergewichten wie Intel und General Electric, all dies waren keine guten Voraussetzungen für einen starken Wochenausklang. Angesichts dessen schlugen sich die US-Börsen erstaunlich wacker und bewegten sich um den Vortagesschluss. Der Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 8.578 Zähler, die Nasdaq rutschte 0,1 Prozent auf 1.411 Punkte.
Bereits vor Börsenbeginn wurden die ersten Konjunkturzahlen bekannt und sorgten für Stirnrunzeln. Die US-Lagerbestände sind im September so stark gewachsen, wie seit rund zwei Jahren nicht mehr. Wie das Handelsministerium mitteilte, stiegen die Vorräte im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent auf 1,13 Billionen Dollar. Volle Lager gelten jedoch als Indiz für eine Verlangsamung der Produktion. Dafür spricht auch der Rückgang der US-Industrieproduktion um 0,8 Prozent und damit deutlicher als erwartet. Auch die US-Erzeugerpreise sind im Oktober stärker als im Vormonat gestiegen. So wurde ein Plus von 1,1 Prozent gemessen. Im Vormonat hatte der Zuwachs lediglich 0,1 Prozent betragen.
Die viel beachteten Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen konnten die Stirnfalten aber ein wenig glätten. Der jüngsten Studie der Universät Michigan zufolge ist das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaft ihres Landes im November überraschend stark gestiegen. Wie aus Finanzkreisen bekannt wurde, stieg der Gesamtindex von 80,6 Punkten im Oktober auf 85,0 Punkte im November. Analysten hatten lediglich einen Anstieg auf 82,3 Punkte erwartet.
Intel wurde durch eine Herabstufung von Merrill Lynch belastet. Die Aktien des weltweit größten Chipherstellers wurden von "Neutral" auf "Sell" herabgesetzt. Der Titel verlor 2,8 Prozent auf 18,68 Dollar. Das gleiche Schicksal erlitt auch General Electric. JP Morgan Securities haben ihre Bewertung auf "Underweight" und die Gewinnschätzungen auf 1,60 Dollar von 1,70 Dollar je Aktie reduziert. General Electric verbilligten sich um 2,6 Prozent auf 23,86 Dollar.
Jetzt ist es offiziell: Der ehemalige Hewlett-Packard-Präsident Michael Capellas wird der neue Worldcom-Chef. Capellas sei auch zum Chef des Verwaltungsrates berufen worden, teilte Worldcom mit. Erst vor wenigen Tagen war Capellas von seinem Posten als Präsident des fusionierten Computerriesen Hewlett Packard zurückgetreten. Er war bei HP für das Tagesgeschäft zuständig. Vor der Fusion mit Hewlett Packard stand Capellas an der Spitze von Compaq Computer. Der Weggang von Capellas schickte die HP-Aktie zunächst auf Talfahrt. Danach erholte sie sich aber wieder und schloss unverändert bei 16,90 Dollar. Worldcom notierten unverändert bei Kursen um 0,21 Dollar.
Dell hat im dritten Quartal der Flaute auf dem IT-Markt getrotzt und bei Umsatz und Gewinn kräftig zugelegt. Wie der texanische Computerbauer mitteilte, belief sich der Nettogewinn für das abgelaufene Quartal auf 561 Millionen Dollar oder 21 Cent je Aktie nach 429 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Umsatz stieg von 7,47 Milliarden auf 9,14 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal will Dell den Umsatz zum Vorjahr um ein weiteres Fünftel steigern. Analysten zeigten sich vom Ausblick jedoch enttäuscht und bezeichneten ihn als zu vorsichtig. Die Enttäuschung war auch auf dem Parkett zu spüren, der Titel verlor 3,6 Prozent auf 29,82 Dollar.
Quelle: ntv.de