Marktberichte

Im Schatten der Apple-Zahlen Wall Street stabil erwartet

Kein Ende in Sicht: Das Hauptargument des Börsenaufstiegs - die ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank - bleibt dem Markt erhalten.

Kein Ende in Sicht: Das Hauptargument des Börsenaufstiegs - die ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank - bleibt dem Markt erhalten.

(Foto: AP)

In den USA beginnt die neue Börsenwoche mit hoch gespannten Erwartungen: Im Vorfeld der Zwischenergebnisse des Kultkonzerns aus Kalifornien bringen US-Anleger in Position. Experten blicken auf die Fed und rechnen mit einem anhaltenden Aufstieg.

Zuversichtliche Beobachter sind sich sicher: An der New Yorker Wall Street dürfte die Rekordjagd auch zu Beginn der neuen Woche weitergehen. "Der Optimismus hinsichtlich der Unternehmensergebnisse und die Tatsache, dass sich kein Ende der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank abzeichnet, dürften auch in der neuen Woche die Kurse weiter nach oben treiben", heißt es von den Analysten bei Monex Capital.

Den Markterwartungen zufolge dürfte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auch bei ihrer Sitzung am Dienstag und Mittwoch an ihrem monatlichen Wertpapierkaufprogramm in Höhe von 85 Milliarden Dollar weiter festhalten. Weil weder Arbeitsmarkt noch Inflation oder Wachstum die gewünschten Werte aufweisen, scheint die geldpolitische Wende in den USA in weite Ferne gerückt. Derzeit rechnen die meisten Experten erst für März 2014 mit einer ersten geldpolitischen Straffung. Damit rotiert die US-Notenpresse ungebremst weiter, was die Rally an den Aktienmärkten befeuert. Bereits vor dem Wochenende hatten gute Zahlen von Microsoft und Amazon die Indizes beflügelt. Beim S&P-500 reichte der Aufwind sogar für das fünfte Allzeithoch innerhalb der vergangenen sieben Handelstage.

Auf der Konjunkturseite könnten die Daten der Industrieproduktion für den September neue Bewegungen auslösen. Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 zeigen sich aktuell mit einer kaum veränderten Tendenz.

Abgesehen davon stehen zu Wochenbeginn vor allem die Ergebnisse von Apple für das vierte Geschäftsquartal im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Zahlen werden allerdings erst gegen 21.30 Uhr (MEZ) erwartet. Der Technologie-Konzern wird nach der Schlussglocke - die aufgrund der unterschiedlichen Regelungen bei der Zeitumstellung aus europäischer Sicht früher als üblich erklingen wird - einen Blick in seine Bücher gestatten.

Die Apple-Aktie bildet zum Auftakt einer erneut spannenden Woche im Rahmen der US-Berichtssaison einen ersten Höhepunkt. Die Analysten gehen von einem Gewinn je Aktie von 7,92 Dollar aus, was allerdings ein Minus von 9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeuten würde. Im Wochenverlauf werden unter anderem noch Pfizer, General Motors, Sprint, Facebook, Exxon Mobil und Chevron ihre Ergebnisse vorlegen.

Dem Pharmakonzern Merck & Co macht unterdessen weiter der Verlust von Exklusiv-Rechten zu schaffen. Die Einnahmen sanken um vier Prozent auf 11 Milliarden Dollar. Etwa die Hälfte der Einbuße sei ungünstigen Wechselkursen geschuldet. In der Pharmasparte ging der Umsatz um ebenfalls rund vier Prozent zurück. Der einstige Kassenschlager, das Asthma- und Allergiemittel Singulair, brachte es nur noch auf 280 Millionen Dollar, 53 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die für Merck wichtige Arznei hat den Patentschutz in den USA im vergangenen Jahr verloren. Doch mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,92 Dollar wurde die Prognose der Analysten von 0,88 Dollar übertroffen. Die Aktie büßt vorbörslich 2,3 Prozent ein.

Am Rohstoffmarkt liegt der Preis je Barrel Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) leicht unter dem Niveau vom Freitag bei 97,49 Dollar. Am Edelmetallmarkt tendiert der Preis für Gold nach der jüngsten Erholung seitwärts. Die Feinunze kostet 1.353 Dollar und liegt damit auf dem Niveau vom Wochenausklang.

Der Dollar leidet weiterhin unter der Aussicht auf eine noch länger anhaltende ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank. Allerdings fällt der Euro mit 1,3788 Dollar wieder knapp unter die Marke von 1,38 Dollar. Die US-Anleihen zeigen sich kaum verändert. Belastungsfaktor sei die gute Entwicklung an der Wall Street, heißt es aus dem Handel. Die Rendite zehnjähriger Titel liegt bei 2,51 Prozent, nach 2,50 Prozent am Freitag.

Vor dem Wochenende hatten überzeugende Bilanzen von Unternehmen wie Amazon und Microsoft an der Wall Street für gute Stimmung gesorgt: Der jüngste Kursaufschwung verlor jedoch bereits kurz vor Wochenschluss an Dynamik. Wichtigstes Zugpferd bei dem Anstieg waren die Aktien von Microsoft, die fast 6 Prozent zulegten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den letzten Handelstag der Woche 0,4 Prozent höher bei 15.570 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 0,4 Prozent auf 1759 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent auf 3943 Punkte. Im Wochenvergleich verbesserte sich der Dow-Jones-Index um 1,1 Prozent, der S&P-500 um 0,9 Prozent und die Nasdaq um 0,7 Prozent.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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