Tech-Aktien im Plus Wall Street uneinheitlich
13.05.2008, 22:28 UhrSchwache Einzelhandelsdaten und die Rekordjagd des Ölpreises haben die US-Börsen am Dienstag unter Druck gesetzt. US-Notenbankchef Ben Bernanke warnte zudem, die Kreditkrise sei trotz einer Entspannung an den Finanzmärkten noch nicht vorüber. Die breiten Aktienindizes verbuchten leichte Verluste. Technologiewerte konnten dagegen im Schnitt leicht zulegen.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,34 Prozent auf 12.832,18 Punkte. Der S&P-500-Index notierte kaum verändert um 0,04 Prozent auf 1403,04 Punkte. Der Nasdaq-Index notierte dagegen um 0,27 Prozent höher bei 2495,12 Punkten.
Die US-Notenbank Federal Reserve muss sich nach Ansicht ihres Mitglieds Thomas Hoenig zunehmend auf die Kontrolle der Inflation konzentrieren. Die Fed habe den Märkten Liquidität zur Verfügung gestellt und die Dinge damit stabilisiert, sagte der Chef der Notenbank von Kansas. Die Herausforderung sei nun, die Inflation im Zaum zu halten.
Auch US-Notenbank-Chef Ben Bernanke erklärte, die Liquiditätshilfen der Fed hätten den Finanzmärkten geholfen. Die Märkte seien aber nach wie vor noch weit von der Normalität entfernt, betonte er.
Finanzwerte führten die Liste der Verlierer an. Sie wurden zusätzlich dadurch belastet, dass Oppenheimer-Analystin Meredith Whitney die Papiere von Goldman Sachs, Lehman Brothers, Merrill Lynch und Morgan Stanley herabgestuft hatte. Whitney zufolge sind die Aussichten für die Investmentbanken düsterer als derzeit vom Markt bewertet.
Bei den Technologietitel sorgte eine Nachricht aus der Computerbranche für Bewegung: Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) greift im IT-Servicegeschäft Branchenführer IBM an und kauft den US-Dienstleister EDS. HP fielen wegen des hohen Kaufpreises von fast 14 Mrd. US-Dollar ans Ende des Dow-Jones-Index mit minus 5,5 Prozent auf 44,27 Dollar. EDS-Aktien dagegen stiegen nach bereits fast 30 Prozent Aufschlag am Vortag erneut um 1,1 Prozent auf 24,34 Dollar.
Neue Übernahmespekulationen trieben die Yahoo-Aktie um 5,2 Prozent auf 26,56 Dollar nach oben. Der Milliardär Carl Icahn erwägt einem US-Sender zufolge, über den Verwaltungsrat die Yahoo-Führung doch noch zu einem Verkauf etwa an Microsoft zu bewegen.
Der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart legte gute Quartalszahlen vor, lieferte aber einen etwas verhaltenen Ausblick. Die Aktie verlor 2,4 Prozent auf 56,65 Dollar.
Deutlich nach oben ging es dagegen für Titel des Büroartikel-Händlers Staples mit plus 2,2 Prozent auf 22,44 Dollar. Staples erhöhte im Übernahmekampf um den europäischen Rivalen Corporate Express sein Kaufangebot, das allerdings später als zu niedrig zurückgewiesen wurde.
Quelle: ntv.de