Marktberichte

Europa beschäftigt Wall Street uneinheitlich

(Foto: picture alliance / dpa)

Sehr verhalten gestaltet sich der Handel in New York. Der S&P-Rundumschlag für die Euro-Länder spielt auch am Dienstag noch eine Rolle. Nun schauen die Börsianer nach Brüssel, wo am Donnerstag und am Freitag der EU-Gipfel stattfindet.

Negative Aussagen der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) zur Eurozone einerseits und Hoffnungen auf den EU-Gipfel am Ende der Woche andererseits haben am Dienstag an Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz gesorgt. So hallte der Paukenschlag von S&P vom Vortag noch nach. Gleichzeitig sorgte der anstehende EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag aber für einen gewissen Optimismus. Zudem kam der Markt bereits im späten Handel des Vortages unter Druck, hieß es. Marktbewegende US-Konjunkturdaten standen am Berichtstag nicht auf der Agenda.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 12.150 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 0,1 Prozent auf 1258 Zähler zu. Der Nasdaq-Composite-Index verlor dagegen 0,2 Prozent auf 2650 Punkte.

S&P hatte für 15 der insgesamt 17 Mitglieder des gemeinsamen Währungsgebiets damit gedroht, die Kreditwürdigkeit zu senken. Hier von sind auch alle bislang "AAA"-bewerteten Länder betroffen, darunter Deutschland und Frankreich. Zudem hat S&P am Berichtstag auch noch den Euro-Rettungsfonds unter Beobachtung gestellt. Die höchste Kreditwürdigkeitsnote "AAA" für die Europäische Finanzstabilitätsfazilität (EFSF) werde auf eine mögliche Herabstufung geprüft, hieß es.

Im späten Handel beflügelte ein Bericht der "Financial Times" die Kurse. Die Zeitung berichtete, EU-Offizielle würden die Möglichkeit von zwei EU-Rettungsschirmen prüfen, was das Hilfsvolumen nahezu verdoppeln würde. Die Kurse konnten das Niveau aber nicht bis zum Sitzungsende verteidigen und fielen wieder zurück. "Das war der eindeutige Beweis, dass der Markt aktuell von Schlagzeilen getrieben wird", äußerte sich ein Händler. Zudem habe der Markt die Aussagen von der "optimistischen Seite" gesehen.

Insgesamt berichteten Händler von Zurückhaltung. "Alle blicken auf den Gipfel am Ende der Woche, der die nächste Chance für den großen Wurf zur Überwindung der Schuldenkrise in der Eurozone darstellt", so ein Teilnehmer. Allerdings sei die ohnehin hohe Messlatte durch S&P noch etwas höher gelegt worden. "Die Ratingagentur ist bereit zu handeln, falls es erneut zu keinen substanziellen Beschlüssen kommt", ergänzte ein Händler.
Sollte es aber zu Lösungen in Bezug auf die Schuldenkrise kommen, dann könnten die Märkte im letzten Monat des Jahres noch einmal eine ähnliche Entwicklung wie im Oktober nehmen, sagte ein Teilnehmer.

Stärkster Wert im Dow Jones waren General Electric mit einem Aufschlag von 2,4 Prozent. Die Analysten von Bernstein haben die Aktie auf "Outperform" von "Market Perform" hochgestuft. 3M gewannen 1,5 Prozent. Der Mischkonzern will trotz des unsicheren Umfelds seinen Gewinn im kommenden Jahr steigern. Das Ergebnis je Aktie werde 6,25 bis 6,50 Dollar erreichen, sagte Finanzvorstand Chris Holmes, der zugleich die Prognose für 2011 von 5,85 bis 5,95 Dollar bestätigte.

Pfizer verzeichneten ein Plus von 2,0 Prozent. Das Unternehmen hat bei einer Studie des Harnblasen-Präparats "Toviaz" ein entscheidendes Ziel erreicht.

Dagegen gehörten die Finanzwerte und Zykliker zu den schwächeren Titeln. So fielen JP Morgan um 0,8 Prozent, und Caterpillar reduzierten sich um 0,9 Prozent. Leap Wireless hat von Verizon Wireless ein Mobilfunk-Spektrum rund um Chicago erworben und dafür 204 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt. Leap Wireless kletterten um 1,0 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ

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