Marktberichte

Warten auf Intel Wall Street unter Druck

Der Donnerstag war Intel-Tag - bereits vor Börsenbeginn verdarb eine Abstufung der Aktie den Anlegern die Stimmung. Am Abend hatte der Chip-Hersteller dann noch einen Zwischenbericht für das laufende Quartal veröffentlicht. Die Nasdaq verbuchte ein Minus von 2,5 Prozent bei 1.555 Punkten, der Dow Jones fiel 1,8 Prozent auf 9.625 Punkte.

Die Analysten von Merrill Lynch haben die Intel-Aktie mittelfristig auf „neutral“ von zuvor „strong buy“ heruntergestuft, die langfristige Bewertung bestätigte die Investmentbank allerdings mit „buy“. Merrill Lynch gehe davon aus, dass der weltgrößte Halbleiter-Konzern bei dem angekündigten Zwischenbericht nur einen konservativen Ausblick für das zweite Quartal geben werde. Intel werde wahrscheinlich bei seiner Umsatzprognose auf einen Wert am unteren Ende der bislang prognostizierten Spanne zwischen 6,4 bis 7 Milliarden Dollar gehen, hieß es weiter. Die Aktie fiel 4,2 Prozent auf 27,00 Dollar.

Und die Analysten sollten Recht behalten. Nachbörslich reduzierte Intel seine Umsatzerwartungen auf 6,2 bis 6,5 Milliarden Dollar. Grund sei die anhaltend schwache Nachfrage in Europa. Allerdings sieht der Konzern eine Belebung des Geschäfts im zweiten Halbjahr. Die Aktie brach im nachbörslichen Handel um über zehn Prozent ein.

Gute Nachrichten gab es dagegen von der Konjunkturseite. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der Woche zum 1. Juni auf 383.000 zurückgegangen, nachdem in der Vorwoche noch 415.000 Anträge eingereicht wurden. Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 407.000 Anträge gerechnet.

Das seien gute und schlechte Nachrichten für den Markt gewesen, so ein Händler. Allerdings hingen die Konflikte zwischen Indien und Pakistan sowie im Nahen Osten auch weiterhin wie eine dunkle Wolke über den Märkten. Es sei sehr schwierig irgendwo einen langfristigen Trend auszumachen.

Einige der großen Technologiekonzerne hatten bereits am Mittwochabend einen Ausblick auf das laufende Quartal bzw. den Rest des Geschäftsjahres gegeben.

Der operative Gewinn des weltweit zweitgrößten Software-Herstellers Oracle wird nach Angaben von Konzernchef Larry Ellison im laufenden vierten Quartal nicht unter den Analysten-Erwartungen liegen. Ellison sagte am Mittwoch auf einer Pressekonferenz: „Wenn wir einen operativen Gewinn weniger als zwölf Cents je Aktie erzielt hätten, hätten wir gewarnt. Wir taten dies aber nicht“. Für die Aktie ging es dennoch 5,9 Prozent auf 8,15 Dollar nach unten.

Auch der weltgrößte Hersteller vonn Speichersystemen EMC zeigt sich zuversichtlich, die Analystenprognosen für das laufende Quartal einzuhalten. Demnach wird ein Verlust von zwei Cent je Aktie anfallen. Das Management verwies auf die andauernde Zurückhaltung der Unternehmen bei IT-Investitionen und erteilte so Hoffnungen eine Abfuhr, die auf eine schnelle Erholung in diesem Sektor setzten. Die Aktie stemmt sich gegen den schwachen Markt und legte 1,4 Prozent auf 7,28 Dollar zu.

Der weltgrößte Internet-Ausrüster Cisco Systems erwartet erst im nächsten Jahr eine Wiederbelebung der Investitionstätigkeit der Telekommunikations-Branche. Konzern-Chef Chambers sagte in einem Interview, zunächst werde sich voraussichtlich der Markt beleben. Dem schlössen sich die großen Unternehmen und schließlich die Anbieter von Diensten an. Die Papiere fielen 2,9 Prozent auf 15,46 Dollar.

Der Medizintechnikkonzern Bausch & Lomb steht vor dem erfolgreichen Abschluss einer Testreihe. Dabei geht es um eine Envision genannte Implantattechnologie, die zur kontrollierten Wirkstofffreigabe zum Beispiel im menschlichen Auge eingesetzt werden kann. Die Markteinführung könnte schon im kommenden Jahr erfolgen. Die Aktie legte 7,5 Prozent auf 37,13 Dollar zu.

Quelle: ntv.de

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