Marktberichte

Dax-Vorschau Weichenstellung für 2010

In den verbleibenden Handelstagen des Jahres rechnen Experten mit ruhigen Geschäften. Anleger würden die Zeit nutzen, um sich ihre Strategie für 2010 zurechtzulegen.

Verhaltener Optimismus auf dem Parkett.

Verhaltener Optimismus auf dem Parkett.

(Foto: REUTERS)

"Denn mit dem US-Einkaufsmanagerindex und den Arbeitsmarktdaten haben wir in der ersten vollen Januar-Woche gleich schon ein Highlight", betont Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB. "Schließlich bleibt der Aktienmarkt eine Wette auf die US-Konjunktur."

Bis dahin rechnen die Experten mit einer Seitwärtsbewegung des Dax, der in der abgelaufenen Woche gut zwei Prozent zugelegt hat. "Die Luft ist (zunächst) raus", schreibt Postbank-Analyst Heinz-Gerd Sonnenschein in einer Studie. Grund sei unter anderem die Diskussion über die Zahlungsprobleme Dubais und Griechenlands. "Außerdem zieht eine größer werdende Zahl von Investoren auch Gewinnmitnahmen ins Kalkül. Sie hinterfragen die in den letzten Wochen veröffentlichten Unternehmens- beziehungsweise Konjunkturnachrichten kritischer als noch im Sommerhalbjahr."

Im Vergleich zu seinem Jahrestief vom März hat der Dax rund 65 Prozent zugelegt. Dies ist mehr als in seinen bisher stärksten Boomjahren 1997 und 1993. Im Vergleich zum Schlusskurs 2008 liegt das Plus bei gut 22 Prozent. So stark war er in etwa auch 2007 geklettert.

Mehr als 6000 Punkte sind drin

Angesichts der vor dem Jahreswechsel traditionell dünnen Umsätze schließen die Experten zumindest kurzfristigen einen Sprung des Dax über die 6000 Punkte aber nicht aus. "Diese Marke hat zwar psychologisch durchaus Bedeutung", betont Basse. "Fundamental betrachtet spielt sie dagegen keine Rolle."

Auf das anstehende Börsenjahr 2010 blicken Börsianer mit verhaltenem Optimismus. "Eine Geschäftsbelebung ist bei vielen Firmen spürbar", sagt Sonnenschein. "Sie wird nach unserer Einschätzung aber nicht so dynamisch verlaufen, wie viele Optimisten zurzeit erwarten." Von Reuters befragte Analysten sehen den Dax Mitte 2010 bei knapp 6100 Punkten - das wäre im Vergleich zum aktuellen Stand ein Anstieg um magere 3,3 Prozent.

Virginie Maisonneuve, Leiterin globale und internationale Aktien beim Brokerhaus Schroders, ist optimistischer. Liquidität im Überfluss und in vielen Fällen historisch niedrige Zinsen böten zumindest kurzfristig ein günstiges Umfeld für den Aktienmarkt. "Auch die jüngsten Unternehmensergebnisse spornen an", fügt sie hinzu. Da die Firmen in den vergangenen Monaten ihre Kosten drastisch gesenkt hätten, könnten sie von einer Erholung der Nachfrage stark profitieren. Außerdem hätten viele Anleger trotz der Aktienkursrally der vergangenen Monate noch großen Spielraum für Käufe.

Quelle: ntv.de

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