Marktberichte

Dax-Vorschau Wenig Hoffnung auf Gewinne

Nach dem Kursplus in der ablaufenden Woche können sich Anleger nach Einschätzung von Analysten vorerst keine Hoffnungen auf weitere Dax-Gewinne machen.

"Da nächste Woche kaum Unternehmensbilanzen und Konjunkturdaten anstehen, wird der Markt voraussichtlich mit sich selbst beschäftigt sein", sagte Aktienstratege Carsten Klude von MM Warburg. Sein Kollege Markus Reinwand von der Helaba betonte: "Es besteht Konsolidierungsbedarf. Wir werden voraussichtlich die Unterstützung von 6800 Punkten auf ihre Tragfähigkeit testen." In den vergangenen Tagen hat der Dax unter dem Strich knapp drei Prozent zugelegt und sich zeitweise bis auf 25 Zähler an die Marke von 6900 Stellen herangearbeitet.

Reinwand zufolge ist für den Aktienmarkt die Luft nach oben dünn. "Es bleibt wenig Raum für weitere positive Überraschungen. Vieles ist schon eingepreist. Damit steigt das Rückschlagrisiko", erklärte der Helaba-Stratege.

LBBW-Aktienstratege Frank Schallenberger wies auf weitere Faktoren hin, "die zumindest die ein oder andere kurzfristige Irritation auslösen könnten. Beispielsweise hat der Ölpreis in den letzten Tagen um mehr als zehn Prozent zugelegt." Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) der wichtigen Nordsee-Sorte Brent rund 57 Dollar. Vor zwei Wochen war ein Fass für weniger als 51 Dollar zu haben. Schallenberger ergänzte, außerdem zeigten neue Daten zur US-Konjunktur, dass der weltgrößten Volkswirtschaft schwierige Monate bevorstehen.

Autowerte im Blick

Zu den wenigen Unternehmen, die in der kommenden Woche Geschäftszahlen vorlegen, gehört IWKA (Dienstag). Daneben haben Lufthansa (Freitag) und Air Berlin (Dienstag) die Bekanntgabe ihrer Passagierzahlen für Januar angekündigt.

Ins Rampenlicht rücken außerdem die deutschen Autobauer. DaimlerChrysler will am Dienstag Absatzzahlen seiner Marke Mercedes-Benz vorlegen. Daneben werden sich die französischen Fahrzeug-Hersteller Peugeot (Mittwoch) und Renault (Donnerstag) in die Bücher schauen lassen. Mitte der Woche startet zudem die Automobilmesse in Chicago.

Zinsentscheid in Europa

Mit Spannung warten Börsianer zudem auf die Ergebnisse der Ratssitzungen von Europäischer Zentralbank (EZB) und Bank von England (BoE) am Donnerstag. "Wir erwarten, dass sowohl die BoE als auch die EZB die Zinsen unverändert lassen", sagte MM-Warburg-Stratege Klude. "EZB-Chef Jean-Claude Trichet hat auf der letzten Sitzung relativ klar gemacht, dass ein Zinsschritt erst im März kommt."

Vor diesem Hintergrund richten Börsianer ihre Aufmerksamkeit auf die jeweiligen Begleitkommentare der beiden Notenbanken. Von diesen erhoffen sie sich Hinweise auf die Geldpolitik in den kommenden Monaten. Der Leitzins der Euro-Zone liegt aktuell bei 3,5 Prozent. Die britischen Notenbanker hatten die Finanzmärkte vor drei Wochen mit einer Anhebung um 25 Basispunkte auf 5,25 Prozent überrascht.

Von Hakan Ersen, Reuters

Quelle: ntv.de

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