Dax-Vorschau Wermutstropfen aus den USA
26.02.2007, 11:14 UhrNach dem Ende des Karnevals dürfte in der neuen Woche auch die Feierstimmung auf dem Frankfurter Börsenparkett abflauen. "Die Marke von 7.000 Punkten bleibt im Fokus, aber es wird nicht einfach werden für den Dax", sagte ein Aktienstratege von der NordLB. Insbesondere Konjunkturdaten aus den USA könnten den deutschen Leitindex belasten. "Die makroökonomische Lage ist nicht so, dass der Dax nachhaltig über 7.000 springen kann", sagte Basse.
Wegen der abflauenden Berichtssaison erwarten sich die Experten nur noch wenige Impulse für den Markt. Angetrieben durch solide Bilanzen der deutschen Großkonzerne lugte der Leitindex in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit sieben Jahren über 7.000 Punkte - konnte diesen Stand aber nicht halten. Insgesamt machte der Dax im Wochenverlauf nur wenig an Boden gut und schloss am Freitag bei 6.993 Punkten, 36 Zähler höher als eine Woche zuvor.
Nach dem schon fast neun Monate andauernden Höhenflug wird die Luft nun etwas dünner: "Eine Korrektur wird kommen, das steht fest", sagte Volker Borghoff von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Der ausgeprägte Optimismus unter Anlegern berge mitunter die Gefahr von Kurskorrekturen, warnte die Helaba in ihrer Marktvorschau.
Nach der Zahlen flut ist Ebbe
Von den noch ausstehenden Quartalszahlen dürfte der Dax in der kommenden Woche nur noch wenig Unterstützung erhalten. "Der Markt könnte ein bisschen an Nachrichtenentzug leiden, und deshalb könnte es sein, dass er bald eine Verschnaufpause einlegt", sagte Frank Schallenberger, Anlagestratege bei der LBBW.
Am Mittwoch will der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Münchener Rück seine Zahlen vorlegen. Analysten erwarten für die Bayern einen Rekordgewinn von 3,5 Mrd. Euro. Das Indexschwergewicht Deutsche Telekom will am Donnerstag sein Jahresergebnis präsentieren. "Ich könnte mir vorstellen, dass sie versuchen, mit einer Dividendenerhöhung die Anleger positiv zu stimmen", sagte Schallenberger. Nach der Gewinnwarnung im Januar seien die Erwartungen jedoch gedämpft. Analysten erwarten einen Gewinneinbruch um knapp ein Viertel.
Hinweise auf US-Geldpolititk
Von den zahlreichen Konjunkturdaten aus den USA dürfte besonders der ISM-Konjunkturindex am Donnerstag im Blickpunkt der Investoren stehen. Er war zuletzt unter die Marke von 50 Punkten gerutscht, was auf ein langsameres Wachstum hindeutet.
Zusätzlich stehen in den USA in der ersten Wochenhälfte der Index zum Verbrauchervertrauen und der Chicago-Einkaufsmanagerindex für Februar an, ebenso wie die zweite Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2006. Die Statistik zum Absatz neuer Eigenheime für Januar könnte am Mittwoch Aufschluss über die Entwicklung am angeschlagenen US-Immobilienmarkt geben. Von den Daten erhoffen sich die Märkte Hinweise auf die künftige Geldpolitik der USA. Die US-Notenbank Fed hatte bei ihrer letzten Sitzung den Leitzins bei 5,25 Prozent belassen, zugleich aber ihre Warnung vor Inflationsrisiken in der weltgrößten Volkswirtschaft erneuert.
Quelle: ntv.de