Marktberichte

Nervosität steigt Yen auch

Der japanische Yen ist am Mittwoch weiter gestiegen. Die asiatische Leitwährung zeigte sich damit wie bereits in den vergangenen Wochen als wichtigster Gradmesser der Nervosität an den globalen Finanzmärkten.

Ein US-Dollar kostete zur Wochenmitte 116,23 Yen. Der Greenback fiel damit fast wieder auf sein zu Beginn vergangener Woche erreichtes Drei-Monats-Tief zurück. Für einen Euro zahlten Devisenhändler in Frankfurt am späten Vormittag 153,12 Yen.

Experten machte die weitere Auflösung so genannter Carry Trades für die Aufwertung des Yen verantwortlich. Bei diesen hochriskanten Spekulationsgeschäften nehmen Anleger Geld in niedrig verzinsten Währungen wie dem Yen auf und legen es in höher verzinsten Währungen wie US-Dollar oder Euro an. Da Carry Trades nicht abgesichert werden, sind die Investoren auf stabile Verhältnisse an den Märkten angewiesen, wollen sie ihre Risiken einigermaßen im Griff behalten.

Da die Aktienmärkte am Mittwoch jedoch nach einem Ausverkauf an der Wall Street am Dienstagabend und massiven Verlusten an der Börse Tokio ihre Talfahrt fortsetzen, müssen nun viele die für Carry Trades eingegangenen Positionen wieder auflösen. Damit schwindet der Druck auf den Yen.

Der Euro hielt sich am Mittwoch zum US-Dollar um die Marke von 1,32 US-Dollar, die er am Vortag nach überraschend schwachen Einzelhandelsdaten aus den Vereinigten Staaten überwunden hatte. "Die Anspannung bleibt hoch, zumal sich die Anzeichen, dass die Krise einiger US-Hypothekengesellschaften weitere Kreise ziehen könnte, mehren. Jetzt dominiert die Angst, dass peu a peu auch der private Konsum, also die wichtigste Stütze der US-Wirtschaft leiden könnte, das Verhalten der Anleger", sagte ein Händler.

Nach Einschätzung der Devisenexperten der Helaba stehen Euro und US-Dollar derzeit aber im Schatten des Yen. Selbst ansonsten markt bewegende Datenveröffentlichungen spielen ihrer Ansicht nach einer Nebenrolle. Am Nachmittag wird in den USA unter anderem die Importpreisstatistik für Februar veröffentlicht. "Die US-Importpreise werden von der Ölpreisentwicklung dominiert. Der um rund zehn Prozent gestiegene Ölpreis wird insofern deutliche Spuren hinterlassen", schrieb ein Experte der Helaba in einem Marktkommentar.

Quelle: ntv.de

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