Marktberichte

Britisches Pfund unter Druck Yen in Turbulenzen

Im Fokus des Investoren steht die japanische Währung - der Yen legt eine regelrechte Berg- und Talfahrt hin. Auch das Pfund zieht die Aufmerksamkeit auf sich.

Der Yen verliert kurzzeitig an Wert, erholt sich aber wieder.

Der Yen verliert kurzzeitig an Wert, erholt sich aber wieder.

(Foto: REUTERS)

Turbulent geht es am europäischen Devisenmarkt zu. Der Kursschwäche des Euro zum Dollar steht ein starker Yen gegenüber. Der Euro fiel im Übergang vom asiatischen in den europäischen Währungshandel von 1,4180 Dollar bis auf das Tagestief von 1,4072 Dollar. Medienberichte über die Einstellung der Kreditvergaben durch große chinesische Banken sorgten dafür, dass Investoren risikoreiche Anlagepositionen reduzierten. Dies lastete auf dem Euro zum Dollar.

Profiteur dieser Entwicklung war zunächst der Yen. Der Euro fiel zur japanischen Währung zunächst auf 126,15 Yen, den tiefsten Stand seit Ende April 2009. Der Dollar fiel zum Yen auf ein Sechswochentief. Kurze Zeit später zogen der Euro und der Dollar zum Yen plötzlich stark an. Die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hatte den Ausblick für Japan auf "Negativ" von "Stabil" gesenkt und war mit dieser Nachricht Auslöser der Yen-Schwäche. Mit dem gesenkten Ausblick steigt tendenziell das Risiko, dass Investoren ihre Positionen in japanischen Bonds reduzieren und damit den Yen schwächen.

Die Schwäche des Yen war aber nicht von langer Dauer, die Währung konnte in der Folge die Verluste mehr als wettmachen. Euro und Dollar gaben später zum Yen ihre Kursgewinne sukzessive wieder ab. Die Gemeinschaftswährung handelte zum Yen mit 126,28 Yen wieder auf niedrigem Niveau, ebenso wie der mit 89,66 Yen bezahlte Greenback.

Da ausländische Investoren in japanischen Staatsanleihen nur gering investiert seien, hält Masafumi Yamamoto von Barclays Capital die Folgen für den Yen für überschaubar. "Ausländische Anleger machen lediglich 6 Prozent des Marktes für Japans Staatsanleihen aus", argumentiert der Devisenstratege. Außerdem habe die Nachricht von der Ausblicksenkung für Japan durch S&P den Devisenhandel zu einem Zeitpunkt erwischt, als Investoren "kräftig Yen eingesammelt haben". Entsprechend stark sei die Korrektur des Yen ausgefallen.

Aus technischer Sicht ist der Euro zum Dollar laut einem Händler bei den Tiefständen von Ende Juli 2009 um 1,40 Dollar unterstützt. Knapp unter 1,42 Dollar liege eine Widerstandszone, heißt es.

Auf breiter Front unter Druck geriet das Pfund Sterling unter Druck. Schwache Wachstumszahlen belasten die Währung. Die britische Wirtschaft ist zwischen Oktober und Dezember 2009 im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent gewachsen. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem kräftigeren Zuwachs um 0,4 Prozent gerechnet. Volkswirte schließen einen Rückfall Großbritanniens in die Rezession nicht aus.

Im weiteren Verlauf dürfte sich das Interesse der Marktakteure zunehmend auf die Sitzung der Federal Reserve richten. Der ifo-Geschäftsklima-Index hatte die Erwartungen übertroffen, die Währungspaare jedoch kaum bewegt. Der Index war im Januar auf 95,8 gestiegen von 94,7 im Dezember. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 95,1 gerechnet.

Quelle: ntv.de, DJ

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