Japan-Börsen uneinheitlich Yen stützt Nikkei
04.04.2011, 08:45 Uhr
Versuchter Alltag in Japan.
(Foto: dpa)
Die Tokioter Börse startet uneinheitlich in die neue Woche. Allgemein zeigen sich die asiatischen Märkte jedoch weitgehend optimistisch angesichts positiver US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag. Der Euro klettert gegenüber den Yen auf den höchsten Stand seit elf Monaten.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index hat den ersten Handelstag der Woche mit einem Plus von 0,11 Prozent auf 9.718 Punkten beendet. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,33 Prozent auf 859 Zähler. Die Börsen in Taiwan, Singapur und Hongkong lagen im Plus, während der Markt in Südkorea etwas nachgab. Die US-Börsen hatten am Freitag fester geschlossen.
Bei den Einzeltiteln standen die Aktien von Elektronikkonzernen im Fokus der Anleger in Tokio. Die Papiere von Sharp legten 1,1 Prozent zu, nachdem Goldman Sachs das Unternehmen auf "neutral" von "verkaufen" hochgestuft hatte. Konkurrent Sony wurde dagegen auf "neutral" von "kaufen" heruntergestuft. Der Sony-Kurs verlor 1,2 Prozent.
Die Frühjahrbelebung am US-Arbeitsmarkt mit der niedrigsten Arbeitslosenquote seit zwei Jahren weckte auch die Hoffnungen der asiatischen Anleger auf einen weltweiten Wirtschaftsaufschwung. "Die Stärke der US-Aktien und die Schwäche des Yens, besonders gegenüber dem Euro, ermutigt, im Exportsektor zu kaufen", sagte Analyst Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management in Tokio. Der Euro notierte um 119,7 Yen. Die meisten Händler erwarteten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag zum ersten Mal seit der Finanzkrise die Zinsschraube wieder anzieht.
Der schwache Yen könnte zwar den exportorientierten Unternehmen in Japan zu Gute kommen. Die Perspektive für die heimische Wirtschaft blieb jedoch angesichts der Unsicherheit über die Gesamtkosten des verheerenden Erdbebens und Tsunamis vom 11. März weiterhin getrübt. Eine Umfrage der japanischen Zentralbank zeigte, dass große japanische Produzenten eine Verschlechterung der Geschäftsbedingungen in den kommenden drei Monaten erwarten. Die Tokioter Börse zeigte aber kaum Reaktionen auf diese Ergebnisse, wie Analysen beobachteten. "Ich glaube nicht, dass der Markt besonders auf den Tankan-Bericht reagierte, weil es zu früh ist, die gesamten Auswirkungen der Naturkatastrophe zu sehen", sagte Akino. "Wir müssen noch ein bisschen warten, um ein besseres Gesamtbild zu bekommen."
Quelle: ntv.de, rts/DJ