Rekordjagd hält an Dow erkämpft kleines Plus
23.07.2013, 22:30 Uhr
Wohlbedachte Anlageentscheidungen: Wie sind die Zahlen zu bewerten?
(Foto: REUTERS)
Die US-Börsen sind einmal mehr von Unternehmensmeldungen getrieben. Allerdings kommen die mit Spannung erwarteten Apple-Zahlen erst nach der Schlussglocke. Dennoch schiebt sich der Dow-Jones-Index auf ein neues Allzeithoch. Am Ende fehlt etwas der lange Atem.
Die US-Börsen haben am Dienstag uneinheitlich geschlossen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,1 Prozent auf 15.568 Punkte und damit auf ein neues Rekordhoch zu. Im frühen Verlauf hatte er bei 15.604 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Der breiter gefasste S&P-500 gab dagegen 0,2 Prozent auf 1692 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor sogar 0,6 Prozent auf 3579 Punkte.
Zuvor war die Rekordjagd an der Wall Street weitergegangen. Doch nachdem der Dow-Jones-Index und der S&P-500 im frühen Handel neue Allzeithochs markiert hatten, wurden die Gewinne schnell wieder abgegeben. Erneut machten die Quartalsberichte der Unternehmen die Musik auf dem Börsenparkett. Allerdings mussten sich die Anleger für das eigentliche Highlight, die Ergebnisse von Apple, bis nach der Schlussglocke gedulden. Die Titel gaben im Vorfeld um 1,7 Prozent nach. Letztlich legte sich die Angst vor enttäuschenden Zahlen auf den gesamten Handel.
Die jüngsten Zahlen der Unternehmen wurden überwiegend positiv aufgenommen, auch wenn nicht alle Ergebnisse überzeugen konnten. "Die Aktienkurse haben sich deutlich schneller als die Unternehmensergebnisse erholt, was zu einiger Vorsicht mahnt", sagte Stratege Alan Skrainka von Cornerstone Wealth Management. Leicht gebremst wurde die Aufwärtsbewegung auch von den überraschend schwachen Resultaten einer Umfrage der US-Notenbankfiliale von Richmond zur Stimmung in 220 Unternehmen der Region. Komponenten wie neue Aufträge oder die Auslieferung von Produkten brachen regelrecht ein.
UPS treten auf der Stelle
Vorbörslich hatten unter anderem DuPont, United Technologies und Travelers ihre Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Der Versicherer Travelers hat dank niedrigerer Schadensforderungen infolge von Naturkatastrophen besser als erwartet abgeschnitten. Doch das Consumer-Geschäft, zu dem Auto- und Hausratversicherungen gehören, lief nicht gut. Das belastete die Aktie, die um 3,8 Prozent nach unten rutschte und damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index war.
UPS-Aktien kamen nicht vom Fleck. Der weltgrößte Paketdienst erlitt wegen der Konjunkturflaute in vielen Länden einen Gewinnrückgang. Allerdings hatte der Konzern bereits kürzlich seine Gewinnprognose heruntergeschraubt.
Der Netzwerkausrüster Cisco Systems will für 2,7 Mrd. Dollar Sicherheitssoftware-Spezialisten Sourcefire kaufen. Die Ankündigung ließ die Börsianer kalt. Die Cisco-Aktie gab 0,6 Prozent nach.
Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen dagegen die Anteilsscheine von Lexmark. Das als Druckerhersteller groß gewordene Unternehmen hat sich mit seinem Dienstleistungs- und Software-Geschäft ein gewinnträchtiges zweites Standbein aufgebaut. Der Überschuss hat sich im abgelaufenen Quartal mehr als verdoppelt. Die Aktie sprang mehr als fünf Prozent in die Höhe.
DuPont geben leicht nach
DuPont hat beim Ergebnis je Aktie den Analystenkonsens leicht übertroffen, der Umsatz lag jedoch geringfügig unter den Erwartungen. Den Umsatz- und Gewinnrückgang im Quartal nimmt das Unternehmen zum Anlass, "Optionen" für seine schwächelnde Sparte Performance Chemicals zu prüfen. Die Aktie verzeichnete ein kleines Minus von 0,1 Prozent.
Bei United Technologies enttäuschte der Umsatz. Das Ergebnis je Aktie stieg dagegen zur Überraschung der Analysten. Das Industriekonglomerat blickt beim Gewinn zudem etwas optimistischer auf die kommenden Monate als bisher. Der Konzern erhöhte das untere Ende seiner Gewinnprognose. Für die Aktie ging es um 2,9 Prozent nach oben. Sie war damit Tagesgewinner im Dow-Jones-Index.
Unter den am Montag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen enttäuschten die von Netflix. Die Aktie schloss mit einem Minus von 4,5 Prozent. Texas Instruments überraschte dagegen positiv. Für die Titel ging es um vier Prozent nach oben.
Am US-Anleihemarkt sorgten sinkende Notierungen für steigende Renditen. So legte die Rendite zehnjähriger Titel um zwei Basispunkte auf 2,51 Prozent zu. Keinen Impuls gab es durch die Auktion zweijähriger Titel im Volumen von 35 Mrd. Dollar. Teilnehmer sprachen von einer soliden Nachfrage. Im Vorfeld der im Wochenverlauf noch anstehenden Auktionen habe Zurückhaltung geherrscht, so ein Teilnehmer.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa/rts