Trotz Moody's und IWF Zeichen stehen auf Dax-Plus
09.10.2012, 08:25 UhrDie Scharte des verunglückten Wochenstarts kann der Dax bereits einen Tag später wieder auswetzen. Belastend könnten sich allerdings die IWF-Wachstumsaussichten auswirken, die bereits an den asiatischen Börsen die Pluszeichen schrumpfen lassen. Der Nikkei dreht sogar ins Minus.
Nach einem leichten Rücksetzer zum Wochenstart steht der deutsche Aktienmarkt am Dienstag vor einem positiven Handelsbeginn. Die guten Vorgaben aus Asien geben dafür die Richtung vor - allerdings sind diese zum Handelsende deutlich kleiner geworden. Die Senkung der Wachstumsprognosen durch den Internationale Währungsfonds (IWF) stellt keinen Belastungsfaktor dar.
"Die Wachstumsprognosen wurden die vergangenen Wochen bereits durch andere Institute gesenkt", so ein Marktteilnehmer. Der IWF befinde sich daher "behind the curve". Der Dax wird aktuell bei 7309 Punkten gesehen, nach einem Schluss bei 7291 Punkten am Montag.
IWF und Moody's
Der IWF hat seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft erneut gesenkt. Im seinem aktuellen Weltwirtschaftsausblick prognostiziert der IWF für 2012 und 2013 nur noch Wachstumsraten von 3,3 und 3,6 Prozent. Das sind 0,2 und 0,3 Prozentpunkte weniger als noch im Juli. Ursache sei die Wachstumsschwäche der Industrieländer, die unter der Konsolidierung der öffentlichen Finanzen und ihren immer noch angeschlagenen Bankensystemen litten. Handlungsbedarf sieht der IWF vor allem in der Eurozone.
Wieder einmal hat eine Ratingagentur die Kreditwürdigkeit eines Eurolandes gesenkt. Moody's hat die Bonität Zyperns wegen der Schwierigkeiten des Bankensektor des Landes um drei Stufen gesenkt. Das Rating liegt nun bei "B3", lag allerdings zuvor schon mit "Ba3" auf Ramschniveau. Für die Gemeinschaftswährung hat dies keinen Impuls geliefert, der Euro ist mit wenig veränderten Kursen knapp unter 1,30 Dollar in den europäischen Handel gestartet. Mit Spannung dürfte im Devisen-Handel die Rede von EZB-Präsidenten Draghi beim Ecofin-Treffen verfolgt werden.
Alcoa kommt
Unternehmensnachrichten sind weiterhin Mangelware. Dies dürfte sich allerdings am Abend ändern, wenn Alcoa nach der Schlussglocke an Wall Street die Berichtssaison einläutet. Unklar ist die Entwicklung in Griechenland. Der Schuldenstand des griechischen Staates könnte 2020 einer Kreisemeldung zufolge höher ausfallen als zuletzt befürchtet. Unter Annahme äußerst ungünstiger Konjunkturprognosen könnten die Staatsschulden Griechenlands einen Wert von 150 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts erreichen.
Die Wall Street war am Montag mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index gab 0,2 Prozent nach, der S&P-500-Index 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite verbuchte ein Minus von 0,8 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ/rts