Marktberichte

Dax-Vorschau Zeichen stehen auf Erholung

Gestützt auf positive Konjunkturdaten wird sich der deutsche Aktienmarkt nach Einschätzung von Analysten in der neuen Woche erholen. Dennoch bezweifeln die Experten, dass der Dax sein bisheriges Jahreshoch von 5888 Punkten bereits in der neuen Woche überwinden kann.

Große Sprünge sind durch das kurze Fernglas nicht erkennbar.

Große Sprünge sind durch das kurze Fernglas nicht erkennbar.

(Foto: REUTERS)

"Aktien sind immer noch kaufenswert", betont Analyst Giuseppe Amato vom Brokerhaus Lang & Schwarz. Schließlich biete derzeit kaum eine andere Anlageklasse ähnlich gute Renditen. Experten gehen außerdem davon aus, dass die Spekulationen um Auswirkungen der griechischen Schuldenprobleme auf die anderen Staaten der Euro-Zone nachlassen werden. In der abgelaufenen Woche hat der Dax bis Freitagmittag ein knappes Prozent verloren.

In der neuen Woche dürften die Investoren ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die US-Immobiliendaten am Mittwoch und den Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia am Donnerstag richten. In beiden Fällen rechne der Markt mit einer Verbesserung, sagt Aktienstratege Carsten Klude von MM Warburg. Ähnlich optimistisch blicken die Experten auf die zur Veröffentlichung anstehenden deutschen Wirtschaftsbarometer. "Die heimische Konjunktur befindet sich weiterhin auf einem moderaten Erholungspfad und das positive Sentiment hat sich noch nicht gedreht", betonen die Analysten der Landesbank Berlin (LBB). Neben dem ZEW-Index (Dienstag), der die Stimmung der Finanzmarktprofis widerspiegelt, steht am Freitag der Geschäftsklima-Indikator des Ifo-Institutes auf der Agenda.

Warten auf die Hexen

Dennoch bezweifeln die Experten, dass der Dax sein bisheriges Jahreshoch von 5888 Punkten bereits in der neuen Woche überwinden kann. Er halte es für möglich, dass einige Investoren daran interessiert sind, den Leitindex zum Hexensabbat am kommenden Freitag unter dieser Marke zu halten, betont Lang & Schwarz-Experte Amato. Unmittelbar vor dem Verfall an den Terminbörsen versuchen Anleger diejenigen Werte, auf die sie Derivate halten, in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen. Daher kommt es vor diesen Stichtagen und vor allem vor dem großen Verfall am Quartalsende, dem sogenannten Hexensabbat, häufig zu größeren Kursschwankungen.

Vor diesem Hintergrund bescheinigen auch die LBB-Analysten der Dax-Entwicklung der kommenden Tage nur eine kurze Halbwertszeit. Aber: "Nach der Lethargie um die Weihnachtstage stehen die Chancen für einen positiven Jahresstart recht gut und damit für eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegungen sowie ein Überwinden der runde Marke von 6000 Zählern im Dax."

Ruhige Hand der Fed erwartet

Von der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank werden allgemein keine Hinweise auf eine baldige Veränderung der lockeren Geldpolitik erwartet. "Die Fed wird ihre Nullzins-Politik nicht so rasch aufgeben. Zwar wächst die US-Wirtschaft wieder, es bleibt allerdings unsicher, wie robust diese Erholung ist", schreibt Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner.

"Am Donnerstag wirft außerdem die US-Bilanzsaison ihre ersten Schatten voraus", sagt Aktienexperte Klude. Der Sportartikel-Hersteller Nike, das Software-Unternehmen Oracle und der Paketdienst FedEx wollen Quartalsergebnisse vorlegen. Anleger erhoffen sich hiervon Hinweise auf die Geschäftsentwicklung der deutschen Konkurrenten Adidas, SAP und Deutsche Post.

Quelle: ntv.de, rts

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