Marktberichte

Fibonacci gegen Griechenland Alle greifen nach dem Euro

Die Stimmung zum Euro dreht. Ein schwacher Dollar und etwas Ruhe in der Schuldenkrise treiben die Gemeinschaftswährung an, die zudem von der anhaltenden Dollar-Schwäche profitiert. Nun rücken charttechnische Signale in den Fokus, US-Baudaten stützen.

(Foto: REUTERS)

Der Euro ist am Mittwoch über die Marke von 1,35 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit acht Wochen gestiegen. In den Handelsräumen kursierten Spekulationen, wonach asiatische Notenbanken die Gemeinschaftswährung kauften. Auch die schwachen US-Immobiliendaten dürften eine positive Wirkung auf den Kurs des Euros haben. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich auf bis zu 1,3538 Dollar und damit den höchsten Stand seit Ende November.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3506 Dollar (Dienstag: 1,3371 Dollar) fest. Der Dollar kostete damit 0,7404 (0,7479) Euro. Am Abend fiel der Euro unter die 1,3480 Dollar.

Griechenland oder USA?

Hintergrund für das Absacken ist Händlern zufolge ein Interview des neuen Sachverständigen Lars Feld, nachdem Griechenland nicht in der Lage sei, alle seine Schulden zurückzuzahlen und dass Deutschland Mittel für zukünftig weitere Griechenland-Hilfen bereitstellen müsse.

Die Zahl der Baubeginne in den USA ist indes im Dezember im Vergleich zum Vormonat überraschend stark gefallen. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, nahm sie um 4,3 Prozent auf annualisiert 529.000 ab. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 16,7 Prozent auf annualisiert 635.000 in die Höhe geschnellt. Hier hatte die Prognose auf ein Plus von 2,9 Prozent gelautet.

Die Baugenehmigungen gelten als Vorlaufindikator für die künftige Bauaktivität. "Die Zahlen bestätigen, dass der Immobilienmarkt weiter in der Flaute steckt, ungeachtet des Anstiegs der Baugenehmigungen", kommentierte Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg. "Baubeginne und -genehmigungen befinden sich noch immer auf sehr niedrigem Niveau."

Fibonacci-Charttechnik

Sollte der Euro die Marke von 1,35 Dollar und damit das Hoch von Mitte Dezember überwinden, würde sich die Lage aus technischer Sicht signifikant verbessern, so ein Händler. "Dann ist die Bodenbildung da", meint er. Ziele seien dann das November-Hoch bei 1,3786 Dollar und dann die Marke von 1,40 Dollar. Auf der Unterseite sollte der kurzfristige Aufwärtstrend bei 1,33 Dollar nicht mehr unterschritten werden.

Charttechnisch betrachtet ist das nächste Ziel idann die Gegend um 1,3570/72 Dollar (50-Prozent-Fibonacci-Retracement der Abwärtsbewegung von 1,4283 Dollar auf 1,2860 Dollar).

Yuan bleibt stark

Händler sprechen zudem von einer Dollar-Schwäche, denn auch gegen den Yen schwächt sich die US-Währung ab. Der chinesische Yuan ist anlässlich des Besuches des chinesischen Präsidenten Hu Jintao in den USA auf einem neuen Hoch festgesetzt worden. "Das schürt die Spekulation um eine kontinuierliche weitere Renmimbi-Aufwertung und eine breite Dollar-Abwertung an den Märkten", so ein Händler.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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