Gold klettert wieder "Irene" treibt Ölpreis
26.08.2011, 21:45 Uhr
Hurrikan "Irene" könnte zum Problem werden - auch für den Ölpreis.
(Foto: REUTERS)
Die Metallpreise ketten sich am Freitag an die Entwicklung der Aktienmärkte und legen nach der Absage von Fed-Chef Bernanke an rasche Konjunkturhilfen zu. Auch am Ölmarkt werden Spuren in den Aussagen Bernankes gelesen, doch treibt vor allem der herannahende Hurrikan "Irene" an die US-Ostküste die Händler um.
Der Ölpreis hat am Freitag nach volatilem Handel gut behauptet geschlossen. Kursgewinne der Aktienmärkte und die Angst vor Hurrikan "Irene" stützten den Ölpreis. Der Verzicht der US-Notenbank auf neue Konjunkturstimuli traf auf zwiespältige Reaktionen. Daneben gab es Befürchtungen, dass der Ölmarkt wieder stärker unter Druck geraten könnte, falls "Irene" geringere Schäden als erwartet anrichtet.
An der New Yorker Rohstoffbörse Nymex stieg der nächstfällige Oktober-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI um 0,1 Prozent bzw. 0,07 US-Dollar auf 85,37 US-Dollar. Brentöl zur Lieferung im Oktober legte an der ICE um 0,7 Prozent bzw. 0,74 US-Dollar auf 111,36 US-Dollar zu.
Fed-Effekt
Die Aktienmärkte erholten sich und legten deutlich zu, nachdem sie in einer ersten Reaktion auf Aussagen des US-Notenbank-Chairman Ben Bernanke unter Druck geraten waren. Bernanke hatte in seiner Rede auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole wider Erwarten keine neuen Maßnahmen zur Unterstützung der schwächelnden US-Wirtschaft angekündigt.
Der ersten Enttäuschung folgte aber bald die Einsicht, dass Bernanke richtig gehandelt hat. Mit neuen Stimuli hätte der Notenbank-Chairman nur die Rezessionsangst verstärkt, die die jüngsten Konjunkturdaten geweckt hätten, sagte ein Beobachter. Der Verzicht auf Unterstützungsmaßnahmen signalisiere, dass es um die US-Konjunktur nicht so schlimm stehe wie befürchtet. Andere Marktteilnehmer vertraten dagegen die Meinung, dass Konjunkturstimuli die Nachfrage nach Öl und damit auch den Preis für den Rohstoff befördert hätten.
Unterdessen nähert sich Hurrikan "Irene" der Ostküste der USA. Es wird erwartet, dass der Hurrikan am Samstagmorgen (Ortszeit) die Küste des Bundesstaats North Carolina und im Laufe des Sonntags New York City erreicht. Auf dem prognostizierten Weg des Hurrikans liegen sechs Raffinerien mit einer Kapazität von zusammen 1,3 Mio Barrel Öl pro Tag. Sollte die Infrastruktur der Ölindustrie unbeschädigt bleiben, werde der Markt den Blick wieder auf das ungünstige Verhältnis von Angebot und Nachfrage richten, sagten Händler. Dann könnte der Ölpreis bis auf etwa 75 US-Dollar zurückfallen.
Gold wagt sich vor
Nach dem jüngst deutlichen Kursrutsch erholte sich der Goldpreis weiter. Am Abend wurde eine Feinunze mit 1818 US-Dollar gehandelt, nachdem am Vorabend noch 1772 US-Dollar aufgerufen wurden.
Die Preise von Basismetallen schlossen ebenfalls fester. Händler berichteten, die Metalle hätten sich an den Aktienmärkten ausgerichtet. Diese seien nach der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke in Jackson Hole zunächst gefallen, um kurz darauf wieder zuzulegen. Kupfer legte in London um 0,5 Prozent auf 9.075 US-Dollar je Tonne zu, Nickel erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 21.450 US-Dollar je Tonne und war damit Tagesgewinner.
Quelle: ntv.de, nne/DJ