Schmiergeldskandal 1,5 Milliarden im Dunkeln
20.09.2007, 20:47 UhrZehn Monate nach Beginn des Schmiergeldskandals bei Siemens liegen der "Süddeutscher Zeitung" zufolge intern die ersten Prüfergebnisse vor und sind dem Aufsichtsrat in München präsentiert worden. Die US-Anwaltskanzlei Debevoise, die Siemens im Auftrag des Aufsichtsrats durchleuchtet, sei allein in der Telekommunikationssparte (Com) auf dubiose Zahlungen in Höhe von 1,16 Mrd. Euro gestoßen, hieß es unter Berufung auf Konzernkreise. Die Zahlungen erstreckten sich auf den Zeitraum der Jahre 1995 bis 2006.
Die US-Anwälte haben dem Bericht zufolge in der Kraftwerkssparte bereits schwarze Kassen entdeckt, die mit fast 300 Millionen Euro gefüllt waren. Insgesamt habe Debevoise damit bislang fragwürdige Transaktionen über fast 1,5 Milliarden Euro entdeckt.
Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. "Die internen Untersuchungen laufen noch", sagte er lediglich. Der Konzern hatte bereits darauf hingewiesen, dass die Summe der dubiosen Zahlungen deutlich höher liegen könnte als die bisher offiziell genannten 420 Mio. Euro.
Quelle: ntv.de