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Rekord bei Investitionen 2006 Jahr der Heuschrecke

Europäische Finanzinvestoren können 2006 einer Studie zufolge als Rekordjahr abbuchen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 71 Milliarden Euro in Unternehmen investiert worden, etwa 50 Prozent mehr als 2005, teilte der Branchenverband EVCA am Dienstag in Brüssel mit.

Die Fonds hätten mehr als 7500 Unternehmen gekauft. In 90 Prozent der Fälle habe es sich dabei um Mittelständler mit weniger als 500 Mitarbeitern gehandelt. Künftig verfügen die europäischen Private-Equity-Häuser über noch mehr Schlagkraft: Großanleger haben ihnen 2006 rund 112 (2005: 60) Milliarden Euro zur Verfügung gestellt - so viel wie nie zuvor.

Die European Private Equity & Venture Capital Association (EVCA) hatte bereits im März vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Die nun gemeinsam mit Thomson und PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellte Studie übertrifft die bisherigen Werte aber zum Teil erheblich -insbesondere was das 2006 eingesammelte Kapital bei Großanlegern anbelangt.

Das Geschäftsmodell von Private-Equity-Firmen wird seit einigen Jahren kritisiert. Die Fonds kaufen Unternehmen, bauen sie um, finanzieren mitunter ihre Expansion und verkaufen sie schließlich weiter. Weil dabei häufig Stellen gestrichen werden, gelten die Gesellschaften als rotes Tuch für Gewerkschaften und Teile der Politik. Der Dachverband EVCA bemüht sich um mehr Transparenz und will so Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.

Von den im vergangenen Jahr eingesammelten 112 Milliarden Euro Kapital stammen der EVCA-Statistik zufolge gut 27 Prozent von Pensionsfonds. Auf Platz zwei rangieren Dachfonds, die mit gut 18 Prozent Anteil am Gesamtvolumen ihr Engagement verdoppelt haben. Fast exakt die Hälfte der zugesagten Mittel stammt aus den USA und Großbritannien. Das Vereinigte Königreich blieb 2006 zudem erneut das bedeutendste Zielland für Investitionen: Ein Drittel der angelegten Gelder wurde in britische Firmen gesteckt. Deutschland rangiert mit gut zehn Prozent auf Platz drei hinter Frankreich.

Quelle: ntv.de

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