Custodia ist draußen ACS steigt bei Hochtief ein
21.03.2007, 08:17 UhrDer größte spanische Baukonzern ACS ist neuer Großaktionär des deutschen Marktführers Hochtief. Die Madrider Firma habe am Dienstag für 1,26 Mrd. Euro das 25,08-Prozent-Paket der Münchener Beteiligungsgesellschaft Custodia übernommen, teilte der Verkäufer in der Nacht zum Mittwoch mit.
Für den Besitzer von Custodia, den Milliardär August von Finck, hat sich das Engagement bei Hochtief gelohnt: Der Wert seiner Beteiligung ist innerhalb von eineinhalb Jahren um etwa eine halbe Milliarde gestiegen. Der Kurs der Aktie ist seitdem auf über 70 von etwa 40 Euro geklettert. Verkauft hat Custodia für 72 Euro je Aktie.
Custodia war im September 2005 bei Hochtief eingestiegen und hatte bis Februar 2006 auf 25 Prozent aufgestockt. Im Dezember kündigte die Finck-Holding an, wieder aussteigen zu wollen. Zur Begründung hatte Custodia auf die steigenden Aktienkurse sowie auf die Konzentration unter den weltgrößten Bauunternehmen verwiesen. Danach machten Spekulationen um eine Übernahme und eine Aufspaltung des Essener Baukonzerns die Runde.
Hochtief hatte eigentlich gehofft, dass Custodia den Konzern als einziger Großaktionär nach dem Ausstieg von RWE vor einer Übernahme schützen würde. Mit dem Verkauf an den spanischen Hochtief-Rivalen leistet Custodia aber nun der Konsolidierung der Branche selbst Vorschub.
ACS ist neben dem Baugeschäft auch im Energiesektor aktiv: Zuletzt machte das Unternehmen mit seinen Beteiligungen an den Energiekonzernen Iberdrola und Union Fenosa Schlagzeilen.
Quelle: ntv.de