Massive öffentliche Kritik AIG zieht Abfindungen ein
17.10.2008, 15:10 UhrAuf Druck der Behörden hat der vom Staat gerettete US-Versicherer AIG umstrittene Millionenzahlungen an Ex-Manager gestoppt. Der mit einem Mega-Kredit gestützte Konzern will zudem bereits geleistete hohe Abfindungen überprüfen lassen. Nach massiver öffentlicher Kritik hatte der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo den Versicherer ins Visier genommen. Die Münchener-Rück-Tochter Ergo meldete unterdessen Interesse an der Übernahme von AIG-Teilen an.
In Osteuropa gebe es Gesellschaften im AIG-Portfolio, die infrage kämen, sagte Ergo-Vorstandschef Torsten Oletzky dem Magazin "Euro" (Erscheinungsdatum 22.10.). Der US-Konzern stellte zu seiner Sanierung weite Geschäftsbereiche zum Verkauf. Als Interessent gilt auch der deutsche Allianz-Konzern.
Nach dem Einschreiten der Justizbehörden soll der frühere AIG-Finanzchef Steven Bensinger nun seine vereinbarte Abfindung von rund 10 Mio. Dollar (7,5 Mio. Euro) doch nicht bekommen, teilten AIG und Cuomo mit. Der Konzern will mit dem Generalstaatsanwalt zudem bei der Überprüfung weiterer Managerboni und anderer hoher Ausgaben zusammenarbeiten. So hatte AIG nur eine Woche nach der Rettung bei einer Luxus-Einladung für rund 100 externe Versicherungsmakler fast eine halbe Million Dollar ausgegeben.
Nachfolger Bensingers als Finanzchef wird der bisherige AIG-Finanzdirektor David Herzog, teilte der Konzern mit. Insgesamt sicherte die US-Notenbank dem Versicherer fast 125 Mrd. Dollar zu, etwas mehr als 80 Mrd. Dollar hat AIG davon bislang nach Angaben der Federal Reserve abgerufen. Im Gegenzug hat der Staat Anspruch auf 80 Prozent der Konzernanteile
Quelle: ntv.de