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"Tiefe Betroffenheit" AUB-Betriebsräte gehen

Erste Betriebsräte der Arbeitnehmervertretung AUB verlassen die Organisation in der Affäre um Millionenzahlungen von Siemens an ihren früheren Chef. Am weltweit größten Siemens-Standort Erlangen haben sechs Betriebsräte ihren Austritt aus der AUB per Aushang öffentlich gemacht.

"Nach den neuesten Erkenntnissen über die AUB-Affäre sind wir zutiefst betroffen und sind uns einig, in einer solchen Organisation mit unseren Idealen nichts mehr verloren zu haben. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis", erklärten die Betriebsräte am Donnerstag. Der langjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), Wilhelm Schelsky, hatte in einem Interview mit dem "Stern" eingeräumt, von Siemens Millionensummen erhalten zu haben, um die AUB als zahme Arbeitnehmerorganisation zu positionieren. Der Plan dazu sei aus dem Zentralvorstand gekommen, hatte er die frühere Siemens-Spitze belastet.

Die enttäuschten Betriebsräte erklärten: "Von den Machenschaften Herrn Schelskys und dem Zentralvorstand der Siemens AG haben wir nichts gewusst. Wir sind ausgetreten, weil wir für ehrliche Betriebsratsarbeit stehen." Die stellvertretende AUB-Vorsitzende Ingrid Brand-Rückstädt hatte erklärt, die Organisation habe nichts von den 35 Mio. Euro gewusst, die an Schelsky gezahlt wurden. Sie distanziere sich davon.

Unterdessen wächst der Druck auf die AUB-Vertreterin im Siemens-Aufsichtsrat. Nach mehreren ihrer Aufsichtsratskollegen der Arbeitnehmerseite forderte nun auch Bayerns IG-Metall-Chef den Rücktritt von Hildegard Cornudet. Die Aufsichtsrätin, die auch Vorsitzende des Betriebsrats des Siemens-Bereichs SIS ist, hatte die Rücktrittsforderungen aus den eigenen Reihen zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de

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