China will weg vom Dollar Abfuhr aus den USA
24.03.2009, 11:52 UhrDie USA haben chinesischen Vorschlägen zu einer Abkehr vom Dollar als Leitwährung eine klare Absage erteilt. Sowohl Finanzminister Timothy Geithner als auch Zentralbankchef Ben Bernanke antworteten in einer Senatsanhörung auf die Frage, ob sie eine währungspolitische "Abkehr vom Dollar" kategorisch ablehnen würden. "Ja, ich würde es tun", sagte Geithner. Ähnlich äußerte sich auch Bernanke.
China hatte eine neue Leitwährung für die Welt vorgeschlagen. Diese solle an die Stelle des US-Dollar treten, erklärte der chinesische Zentralbankchef Zhou Xiaochuan. Auf diese Weise könne verhindert werden, dass das Währungssystem durch das Handeln einzelner Staaten beeinflusst werde.
Gesteuert werden soll das neue Währungssystem den Vorstellungen des Chefbankers zufolge stattdessen vom Internationalen Währungsfonds (IWF). "Der Ausbruch der Krise und ihr Ausbreiten auf die gesamte Welt hat die Verletzlichkeit und die systemischen Risiken des bestehenden internationalen Währungssystems gezeigt", meinte Zhou weiter.
Der Vorschlag der Chinesen überrascht Beobachter wenig. China sitze auf Währungsreserven in Höhe von 1,95 Bill. Dollar, da leuchte es ein, dass sie das Risiko in westlichen Währungen minimieren wollten, meinen Analysten. Nicht zu vergessen ist dabei die politische Komponente: Die USA könne sich die milliardenschweren Konjunkturspritzen nur leisten, weil sie mit dem Dollar die Leitwährung in Händen hielten. Da finanziere die gesamte Welt zu sehr niedrigen Zinsen die US-Hilfspakete mit. Sollte sich das mal ändern, würden die Zinsen in den USA hochschnellen und das Wirtschaftswachstum schwer belasten.
Dass China selbst bald in der Lage sein wird, die Welt-Leitwährung zu stellen und damit der Stützpfeiler des Weltfinanzsystems zu sein, glauben China-Experten übrigens nicht. Dafür sei es noch zu früh, heißt es. Das dauere noch Jahre. Bislang sei China noch ein "Emerging Market" und tue gut dran, es noch zu bleiben. Denn solange die chinesische Währung nicht frei konvertierbar sei, sei sie auch ein gewisser Schutz vor der Finanzkrise. Die chinesischen Banken sind bislang relativ gut durch die Finanzkrise gekommen, weil sie relativ wenig im Finanzsystem der Industrieländer engagiert waren. Zudem ist der chinesische Staat noch stark in der Wirtschaft engagiert.
China stützt sich auf den US-Dollar. In der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise hat dies zu Bedenken geführt, wie sich das Vorgehen der USA gegen die Wirtschaftskrise auf die chinesischen Währungsreserven in Höhe von 1,95 Bill. Dollar auswirken wird.
Quelle: ntv.de