Konjunkturabkühlung Adidas wird vorsichtiger
06.11.2008, 09:22 UhrDie starke Konjunkturabkühlung in weiten Teilen der Welt hat den Sportartikel-Hersteller Adidas endgültig erreicht. Der Konzern aus dem fränkischen Herzogenaurach zog seine konkreten Geschäftsprognosen für das nächste Jahr zurück, will seinen Umsatz und Gewinn aber weiterhin steigern.
Bisher hatte Adidas für 2009 ein währungsbereinigtes Umsatzplus von knapp zehn Prozent sowie eine Gewinnsteigerung um mindestens zehn Prozent vorgesehen. Diese Vorgabe war allerdings nach der Übernahme von Reebok in den USA ausgegeben worden, als es noch keine globale Finanzkrise gab und die Konjunkturaussichten rosiger waren.
Im dritten Quartal dieses Jahres hat der Branchenzweite nach US-Marktführer Nike den Gewinn um 1,5 Prozent auf 302 Mio. Euro gesteigert. Analysten hatten Adidas nur 299 Mio. Euro zugetraut. Der Umsatz legte um fünf Prozent auf 3,08 Mrd. Euro zu.
Reebok bleibt Sorgenkind
Probleme macht Adidas weiterhin die für gut drei Mrd. Euro übernommene US-Tochter Reebok. Ihr Auftragsbestand ging bis Ende September währungsbereinigt um 13 Prozent zurück. Adidas senkte daraufhin die Umsatzerwartung für Reebok und rechnet in diesem Jahr jetzt nur noch mit stabilen Erlösen. Bisher war ein Zuwachs von bis zu zehn Prozent vorgesehen.
Die Auftragsbestände der Kernmarke Adidas lagen Ende des dritten Quartal währungsbereinigt noch vier Prozent über den Vorjahreswerten. Wegen der Fußball-Europameisterschaft hatten die Franken zuletzt höhere Wachstumsraten erzielen können. Der Konzernumsatz soll im Gesamtjahr - ohne Wechselkurseffekte - wie geplant um knapp zehn Prozent zulegen, der Überschuss um mindestens 15 Prozent.
Quelle: ntv.de