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Was plant Windhorst? Air Berlin-Anteil erhöht

Bei der Fluggesellschaft Air Berlin hat der neue Großaktionär Vatas seine Beteiligung weiter aufgestockt. Die Investmentfirma habe ihren Stimmrechtsanteil über die Tochter Haarlem One per Mittwoch auf knapp 18,6 Prozent erhöht, teilte Air Berlin mit. Am Donnerstag war eine Aufstockung dieses Anteils auf rund 17,5 Prozent mitgeteilt worden. Vatas und die Beteiligungsgesellschaft Haarlem One werden vom Londoner Investor Robert Hersov kontrolliert. Einer der Geschäftsführer von Vatas ist der früher als Unternehmer-Wunderkind gefeierten Lars Windhorst



Welche Ziele der neue Großaktionär bei Air Berlin verfolgt, ist nach wie vor unklar. Man habe dazu keine Informationen, sagte Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel. Auch sei unbekannt, von wem Vatas die Aktien erwerbe. Es habe allerdings in den vergangenen Tagen ein "freundliches" Gespräch der Air-Berlin-Führung mit dem neuen Großaktionär gegeben. Vatas äußerte sich nicht zu ihren Absichten. Vergangene Woche hatte die Holding erklärt, es sei Firmenpolitik, sich nicht in der Öffentlichkeit zur Anlagestrategie und zum Beteiligungsportefolio zu äußern.



Anfang des Jahres hatte sich Vatas überraschend als größter Aktionär bei der Billigfluggesellschaft eingekauft. Der Berliner Finanzinvestor erwarb für 126 Mio. Euro 15,4 Prozent der Stimmrechte ohne sich weiter über seine Absichten zu erklären. Analysten gingen bislang von einem reinen Finanzinvestment aus.

Die Aktien von Air Berlin gehörten im vergangenen Jahr mit einem Kursrückgang von 25 Prozent zu den großen Verlierern im Kleinwerteindex SDax. Der Einstieg von Vatas hatte für einen Kursprung gesorgt. An der Fluggesellschaft ist die Deutsche Bank über mehrere Fonds mit insgesamt 15,02 Prozent beteiligt. Das Kreditinstitut spricht allerdings von einer reinen Handelsposition. Bis auf prozentual einstellige Beteiligungen von Managern und Altaktionären befindet sich der Rest der Aktien in Streubesitz.

Vatas ist unter anderem Großaktionär beim Mobilfunk- und Internetunternehmen Freenet sowie beim Pflegeheimbetreiber Curanum. Lars Windhorst ist einer von zwei Geschäftsführern. In den 90er Jahren machte der heute 31-Jährige Furore, als er mit 15 Jahren ein Computerunternehmen aufbaute. Die Krise der New Economy brachte allerdings auch die Windhorst-Unternehmungen in Schwierigkeiten - drei seiner Firmen mussten Insolvenz anmelden, Lars Windhorst anschließend auch. Als Vatas-Geschäftsführer machte er im Sommer Schlagzeilen, als er Freenet-Aktien nach Auszahlung einer Sonderdividende zum Einstandspreis verkaufte und mehr als 100 Mio. Euro Gewinn einstrich. Bei einem Flugzeugabsturz in Kasachstan an Weihnachten wurde Windhorst schwer verletzt.

Quelle: ntv.de

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