Blawatnik willkommen Air-Berlin-Chef erfreut
06.04.2008, 12:25 UhrDer Vorstandschef von Air Berlin, Joachim Hunold, hat das Interesse des russischstämmigen US-Milliardärs Leonard Blawatnik an einem Einstieg bei der Fluggesellschaft begrüßt. Er habe den Eindruck, dass es sich um "einen über jeden Zweifel erhabenen Investor handelt, der offensichtlich Interesse an einem langfristigen Engagement hat", sagte Hunold dem "Tagesspiegel". Er habe bereits zwei reguläre Investorengespräche mit Blawatnik geführt. "Davon habe ich einen sehr guten Eindruck mitgenommen."
Am Freitag war bekanntgeworden, dass Blawatniks Firma Access Industries einen Anteil von 18,56 Prozent an Air Berlin übernehmen wolle. Das Aktienpaket stammt vom Beteiligungsunternehmen Vatas, der es nach nur drei Monaten wieder komplett verkaufte. Zu den Beteiligungen von Access gehören unter anderem der britisch-russische Ölförderer TNK-BP und der russische Aluminiumkonzern Rusal.
Hunold unterstrich, dass es sich bei der am vergangenen Montag veröffentlichten Vorgabe, im laufenden Jahr 73 bis 120 Millionen Euro Gewinn zu erzielen, nicht um eine förmliche Prognose handele. "Wir haben einen Zielkorridor aufgezeichnet, wo das Ergebnis mit allen Volatilitäten landen könnte." Auch das deutlich höhere im September formulierte Ziel sei keine förmliche Prognose gewesen und habe auf viel niedrigeren Treibstoffpreisen beruht.
Nach Hunolds Einschätzung dürfte die geplante Übernahme der Condor reibungsloser funktionieren als die der LTU. "So weit wir dürfen und können, haben wir schon alles abgeklärt." Falls das Bundeskartellamt im Juni grünes Licht gebe, bleibe genug Zeit für die Abstimmung des Sommerflugplans 2009. Hunold wollte sich nicht dazu äußern, ob er mit einer Zustimmung rechne. "Das kann man nie sagen. Es scheint bei der Condor etwas komplexer zu sein, als es bei der LTU war. Deswegen sind wir ja im Dialog mit dem Kartellamt." Falls es zur Condor-Übernahme komme, werde Air Berlin erst mal nicht mehr auf externes Wachstum setzen.
Quelle: ntv.de