Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin hat 2006 nach zwei Verlustjahren wieder die Gewinnzone erreicht. Mit einem Reingewinn von gut 50 Million Euro habe das Unternehmen das beste Ergebnis seiner Geschichte erzielt, teilte der Billigflieger am Montag mit. Ein Jahr zuvor hatte Air Berlin noch 116 Millionen Euro Verlust gemacht. Dies belastete im vorigen Mai auch den Börsengang.

Der Umsatz erhöhte sich den Angaben zufolge um gut 28 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 64,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 5,5 Millionen Euro im Vorjahr. Grundlage für den Erfolg war ein Passagierrekord. Die Zahl der Fluggäste stieg 2006 um knapp 13 Prozent auf 19,7 Millionen, davon gut 15 Millionen bei Air Berlin und 4,5 Millionen bei dba, die im vorigen August übernommen wurde. Nähere Einzelheiten wird Air Berlin auf der Bilanzpressekonferenz am 27. März mitteilen.

Air Berlin traf damit weitgehend die Erwartungen von Luftfahrtanalysten. "Air Berlin hat damit dem Markt bewiesen, dass sie Gewinne machen können", sagte HVB-Experte Uwe Weinreich. Das Nettoergebnis habe allerdings sehr wahrscheinlich von Steuergutschriften profitiert, etwa durch die Verlustvorträge bei dba.

Für das laufende Jahr sieht Weinreich allerdings erheblichen Konkurrenzdruck. Alle wichtigen Wettbewerber kämpften im deutschen Markt auf den Europastrecken um Marktanteile. "Und das sehr preisaggressiv", sagte Weinreich. "Das wird bei Air Berlin die Erträge drücken." Angesichts der guten Vorjahreszahlen sehe er mindestens im ersten Halbjahr das Potenzial für eine weitere Gewinnsteigerung bei Air Berlin für begrenzt, sagte Weinreich, der die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie mit "Hold" bei einem Kursziel von 17,35 Euro bewertet.