Meldungen

Fette Order für den A350 Airbus holt auf

Der europäische Flugzeughersteller Airbus hat zwei Großaufträge an Land gezogen und damit im Wettstreit mit seinem Erzrivalen Boeing Boden gutgemacht. Der Konzern gab Bestellungen von bis zu 150 Flugzeugen mit einem Listenpreis von insgesamt mehr als 22 Mrd. Dollar bekannt. Besondere Rückendeckung erhielt die EADS-Tochter von Qatar Airways: Die Fluggesellschaft orderte 80 Flugzeuge vom Typ Airbus A350 XWB, der sich bislang nur schleppend verkaufte und zuletzt Kritik eingeheimst hatte. Die kolumbianische Fluggesellschaft Avianca gab zudem bis zu 70 Mittel- und Langstreckenmaschinen in Auftrag.



Qatar Airways soll die Flugzeuge ab 2013 erhalten, wie Airbus mitteilte. Die beiden Unternehmen unterzeichneten im Beisein des Emirs von Katar und des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy eine entsprechende Absichtserklärung, die eine frühere Vereinbarung aus dem Jahr 2005 über den Kauf von 60 Maschinen des A350-Vorgängermodells ersetzt.



Die Bestellung umfasst alle drei Passagier-Varianten der neuen Flugzeugfamilie, die je nach Modell 270 bis 350 Reisenden Platz bieten und eine Reichweite von etwa 15.000 Kilometer haben. Die Maschinen haben einen Listenpreis von 16 Mrd. Dollar. In der Regel werden aber Rabatte gewährt, die umso höher ausfallen, je höher die Bestellung ist.



"Mit der A350 XWB wird Qatar Airways über Flugzeuge der neuesten Generation und die modernste Flotte verfügen", sagte Qatar-Airways-Chef Akbar Al-Baker. Das Unternehmen betreibt eine reine Airbus-Flotte, zu der in Zukunft auch der A380 gehört.



Qatar hatte seine Bestellung des alten Modells wegen der Forderung vieler Kunden nach Überarbeitung zunächst aufgeschoben. Die neue Version mit extrabreitem Rumpf (XWB) stellte Airbus vor gut einem Jahr vor, bestellt wird nur schleppend. Das Konkurrenzmodell des Erzrivalen Boeing, der Dreamliner 787, ist mit mehr als 550 Bestellungen weitaus erfolgreicher und kommt zudem fünf Jahre früher auf den Markt.



Einen Zeitungsbericht, wonach einflussreiche Airbus-Kunden wie Emirates, Singapore Airlines, die Leasingfirma ILFC und auch Qatar eine erneute Nachbesserung des A350 XWB gefordert hätten, wies Airbus-Chef Louis Gallois gegenüber Reuters zurück. "Niemand hat uns gebeten, das Flugzeug, das zu etwas mehr als der Hälfte aus Verbundstoffen bestehen soll, zu ändern", sagte Gallois. Eine erneute Änderung am Design des Flugzeugs wäre für Airbus nach dem Debakel um den A380 und die erste Überarbeitung des A350 ein herber Rückschlag gewesen.



Ein deutlich geringeres Volumen hat der Auftrag aus Kolumbien. Avianca bestellte 38 Maschinen fest und sicherte sich Optionen auf weitere 32 Flugzeuge. Der größte Teil der Bestellung entfällt auf Mittelstreckenflieger des Typs A319/A320, daneben wurden fünf Langstreckenmaschinen der Baureihe A330 fest in Auftrag gegeben. Avianca ist laut Airbus die größte Fluggesellschaft Kolumbiens und die zweitälteste kommerzielle Fluglinie der Welt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen