Die Fluggesellschaften halten trotz der massiv gesunken Ölpreise an den Treibstoffzuschlägen fest. Erste Gesellschaften haben die Zuschläge allerdings abgesenkt. Dies geht aus den Auskünften mehrerer Airlines in Deutschland hervor.

Deutschland größte Fluggesellschaft Lufthansa hatte bereits Mitte Oktober angekündigt, die Zuschläge zu senken. Er beträgt jetzt auf der Kurz- und Mittelstrecke 24 statt 27 Euro. Bei Langstrecken sind 92 statt 97 Euro zu zahlen. Ob es weitere Senkungen gibt, ist noch unklar. "Wir beobachten den Ölpreis ständig", sagte eine Sprecherin.

Erstmal abwarten

Air-Berlin-Sprecherin Alexandra Müller sagte, ob die Zuschläge verändert werden, werde derzeit geprüft. Noch sei keine Entscheidung getroffen worden. Generell werde der Ölpreis aber täglich beobachtet, hieß es bei der zweitgrößten deutschen Airline in Berlin.

Der Billigflieger Germanwings senkt den Kerosinzuschlag derzeit nicht. Zum sinkenden Ölpreis sagte ein Sprecher in Köln, "Wir beobachten das erst mal weiter, ob das eine nachhaltige Entwicklung ist." Germanwings habe ohnehin die geringsten Kerosinzuschläge, andere Gesellschaften hätten die Zuschläge häufiger erhöht. Außerdem sei der Ölpreis immer noch höher als zum Zeitpunkt, an dem die Zuschläge eingeführt wurden.

Ölpreis hängt am Dollar

Für die Fluggesellschaften ist die längerfristige Entwicklung der Ölpreise entscheidend. Da sie ihre Einkäufe an den Terminmärkten in aller Regel absichern, ändern kurzfristige Schwankungen nicht ihre Kosten. Zudem macht der zuletzt erstarkte US-Dollar die Ölkäufe wieder relativ teurer, weil die Ölrechnungen auf US-Dollar lauten.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) war am Montag auf 56,80 US-Dollar gesunken. Das ist nach dem Höhenflug vom Sommer der tiefste Stand seit mehr als eineinhalb Jahren.