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Evotec enger mit Roche Aktie im Aufwind

Das Hamburger Biotechnologieunternehmen Evotec und der schweizerische Pharmakonzern Roche bauen ihre Zusammenarbeit in der Wirkstoffforschung aus. Die Ankündigung verhalf der im TecDax notierten Evotec-Aktie zu einem Kurssprung von 14 Prozent auf 3,25 Euro.

Beide Firmen wollten gemeinsam neue Wirkstoffe für eine Reihe von Krankheiten des Zentralen Nervensystems (ZNS) und andere Gebiete entdecken und entwickeln, teilt Evotec mit. Das Biotech-Unternehmen erhält der Vereinbarung zufolge Meilensteinzahlungen für seine Entwicklungsarbeit, die am Ende 100 Mio. Euro überschreiten könnten. Solche Zahlungen sind in der Branche an vorher festgelegte Forschungs- und Entwicklungsfortschritte geknüpft.

Evotec und Roche wollten die Projekte bis zur klinischen Erprobung der neuen Wirkstoffe gemeinsam vorantreiben. Dann soll Roche die Exklusivrechte an den Wirkstoffen erhalten. Wenn die Schweizer diese nicht wollten, bekomme Evotec die Rechte, sagte Evotec-Vorstandschef Jörn Aldag der Nachrichtenagentur Reuters. Auch am Umsatz künftiger Medikamente will Roche die Hamburger beteiligen.

Analyst: Strategischer Wechsel zahlt sich aus

Nach Angaben von Roche arbeiten beide Unternehmen seit 2001 zusammen. Bisher war Evotec Aldag zufolge aber eher Zulieferer für Roche in der Wirkstoffforschung. "Diesmal sind wir ein echter Entwicklungspartner", sagte er. Das ZNS-Projekt stamme aus der eigenen Forschung.

Analysten äußerten sich positiv. "Der Deal mit Roche ist der erste in der Geschichte von Evotec, der die typische Struktur einer rein auf die Medikamenten-Entwicklung ausgerichteten Zusammenarbeit hat", sagte Martin Possienke vom Brokerhaus Equinet. Dies sei ein erneuter Beweis dafür, dass sich der vor 15 Monaten begonnene strategische Wechsel von Evotec auszahlt. Damals hatte die Firma angekündigt, verstärkt in die eigene Erforschung von Wirkstoffen zu investieren.

Evotec ist spezialisiert auf Dienstleistungen für die Pharma-Wirkstoffforschung, wozu die Prüfung von Substanzen auf ihre Eignung als Arzneimittelwirkstoffe und die Entwicklung der dafür notwendigen Testsysteme gehört. Neben Roche arbeitet Evotec auch mit Unternehmen wie Boehringer Ingelheim und der japanischen Takeda zusammen.

Quelle: ntv.de

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