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Kampf um Repower Aktie steigt und steigt

Der Übernahmekampf um den Hamburger Windanlagen-Hersteller REpower hat sich am Donnerstag zugespitzt. Der französische Atomkonzern Areva erhöhte durch einen direkten Kauf von REpower-Aktien zum Kurs von 140 Euro seinen Anteil an dem Unternehmen auf mehr als 30 Prozent und muss nun auch allen anderen Aktionären diesen Preis anbieten. Damit überbieten die Franzosen die indische Suzlon-Gruppe um 14 Euro je Aktie und bewerten REpower mit 1,14 Milliarden Euro. Arevas Ursprungsofferte von Anfang Februar hatte bei 105 Euro je Aktie gelegen und war von Suzlon mit 126 Euro überboten worden. Die Frist für das Angebot endet am 20. April.

Vorstand und Aufsichtsrat des Hamburger Unternehmens hatten beide Angebote positiv bewertet, den Aktionären wegen des höheren Preises aber die Annahme der Suzlon-Offerte empfohlen. Nun sei eine weitere Stellungnahme erforderlich, sagte Unternehmenssprecher Thomas Schnorrenberg am Donnerstag in Hamburg. Der Aufsichtsrat werde voraussichtlich in der kommenden Woche darüber beraten. Da die REpower-Gremien ihre Empfehlung für das Suzlon-Angebot nicht mit inhaltlichen Überlegungen begründeten, sondern lediglich mit dem höheren Preis, ist eine neue Empfehlung zu Gunsten von Areva durchaus möglich.

Suzlon hat nun seinerseits wieder die Möglichkeit, sein Angebot zu erhöhen. "Wir warten auf die vollständigen Einzelheiten", sagte Tulsi Tanti, der Gründer und Chef des Unternehmens, am Donnerstag in Bombay. "Wir werden das Angebot bewerten und entsprechend reagieren, sobald wir vollständige Informationen vorliegen haben." Sollte Suzlon nach dem 6. April ein neues Angebot vorlegen, würde sich die Frist für die Annahme bis zum 4. Mai verlängern. Suzlon tritt gemeinsam mit der portugiesischen Martifer-Gruppe an, die gut 25 Prozent an REpower hält.

Die Aktie des begehrten Hamburger Windanlagen-Bauers schoss nach dem Areva-Angebot um mehr als zwölf Prozent nach oben und notierten vormittags bei rund 148 Euro. Die Händler rechnen damit, dass Suzlon nochmals nachlegen wird und auch andere Aktien der Branche bewegten sich nach oben. Der gegenwärtig gebotene Preis von 1,14 Milliarden Euro für REpower ist deutlich höher, als nach den üblichen Methoden der Unternehmensbewertung zu erwarten wäre. Areva und Suzlon sind strategische Investoren, die jeweils einen Mehrwert für ihr eigenes Unternehmen aus der Übernahme erwarten. Der Staatskonzern Areva, größter Hersteller von Atomkraftwerken, will ein neues Geschäftsfeld für alternative Energien aufbauen, Suzlon zu einem der führenden Windanlagen-Hersteller weltweit aufsteigen.

Quelle: ntv.de

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