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Düstere Aussichten Alcatel-Lucent tiefrot

Der französische Telekom-Ausrüster Alcatel-Lucent im ersten Quartal einen größeren operativen Verlust erlitten als erwartet. Der Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern habe bei 254 Millionen Euro nach einem Gewinn von 36 Millionen Euro im Vorjahr gelegen. Der Verlust sei vor allem auf eine geringere Nachfrage infolge der Wirtschaftskrise zurückzuführen. Analysten hatten für das abgelaufene Quartal im Schnitt einen Verlust von 131 Millionen Euro erwartet.

Alcatel-Chef Ben Verwaayen zeigte sich unzufrieden mit dem Quartalsergebnis. Er erklärte jedoch, das Unternehmen halte an dem Ziel fest, in diesem Jahr die Gewinnschwelle zu erreichen. Mit einem Nettogewinn rechnet Alcatel-Lucent wieder für die zweite Hälfte des nächsten Jahres und für das Gesamtjahr 2011.

Analysten halten die Ziele für sehr ambitioniert: "Die nächsten neun bis zwölf Monate werden für das Unternehmen höchstwahrscheinlich enttäuschend verlaufen", sagte Pierre Ferragu vom Maklerunternehmen Bernstein. Die Chancen, noch 2009 aus den roten Zahlen zu kommen, seien gering.

Der Umsatz in den ersten drei Monaten fiel nach Unternehmensabgaben um 6,9 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro und entsprach damit im Wesentlichen den Vorhersagen der Analysten. Der Nettoverlust weitete sich aus auf 402 Millionen Euro von 181 Millionen Euro. Er fiel damit ebenfalls deutlich größer als erwartet aus (-282 Millionen Euro).

Stellenkürzungen und Verkäufe

Um Kosten zu sparen, streicht Alcatel-Lucent bis zum Jahresende 1000 Arbeitsplätze in der Verwaltung und reduziert die Zahl seiner Subunternehmer um 5000. So sollen die Ausgaben um jährlich 750 Millionen Euro gesenkt werden. Eine Kapitalerhöhung benötigt der Telekom-Ausrüster nach eigenen Angaben weiterhin nicht. Durch den Verkauf seines 20,8-Prozent-Anteils am französischen Rüstungskonzern Thales an den Flugzeugbauer Dassault für 1,6 Milliarden Euro verfüge das Unternehmen über ausreichend Kapital, sagte Finanzvorstand Paul Tufano.

Für die gesamte Branche rechnet der Konkurrent von Nokia Siemens mit einem Umsatzrückgang zwischen acht und zwölf Prozent. Das Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und dem finnischen Handyriesen Nokia hatte zuletzt ein Minus von zehn Prozent vorhergesagt.

Nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen tendierte der Aktienkurs von Alcatel-Lucent mit 7,5 Prozent im Minus, erholte sich aber. Am Nachmittag notierte die Aktie nur noch rund 2,5 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de

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