Plädoyer für Dividenden Allianz-Chef verteidigt Boni
28.02.2009, 08:59 UhrAllianz-Chef Michael Diekmann hat die Zahlung von Dividenden mitten in der Wirtschaftskrise verteidigt. "Die Kritik der Politik an Dividendenzahlungen ist ein verheerendes Signal nach außen", sagte Diekmann der "Süddeutschen Zeitung". "Wir brauchen Privatbeteiligungen für einen liquiden, gut funktionierenden Kapitalmarkt", sagte er weiter. Dividenden seien notwendig um internationale Investoren in Deutschland zu halten. Andernfalls werde es für den Bund schwierig, seine Beteiligung an Unternehmen künftig wieder zu veräußern. "Wollen wir den Steuerzahlern erklären: Das Geld bekommt Ihr nie wieder?" fragte Diekmann.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte die Unternehmen Anfang des Monats aufgefordert, in diesem Jahr auf Dividendenzahlungen zu verzichten und mit Gewinnen stattdessen den Erhalt von Arbeitsplätzen sicherzustellen. Die Allianz will ihren Aktionären trotz eines Milliarden-Verlustes 2008 eine Dividende von 3,50 Euro bezahlen. Im Vorjahr waren es noch 5,50 Euro.
Diekmann verteidigte auch, den Investmentbankern der verlustreichen Tochter Dresdner Bank im vergangenen Jahr die Zahlung von Boni in Höhe von 400 Mio. Euro zugesichert zu haben. Auf diese Weise habe die Allianz - wie von der britischen Finanzaufsicht FSA empfohlen - den Abgang von zahlreichen Investmentbankern verhindern wollen. Ziel sei die Stabilisierung des Instituts gewesen, das seit Jahresbeginn der Commerzbank gehört.
Quelle: ntv.de